Bundesliga 2012/2013 - 12. Spieltag - So., 18.11.2012 - 15:30 Uhr
2:1
HZ - 0 : 1

Werder siegte in Unterzahl

Schoss das entscheidende Tor: Kevin de Bruyne

Schoss das entscheidende Tor: Kevin de Bruyne

Schoss das entscheidende Tor: Kevin de Bruyne

Die Partie gegen Klaus Allofs´ Heimatverein Fortuna Düsseldorf wäre eigentlich das perfekte Abschiedsspiel für den ehemaligen Werder-Manager gewesen. Dank eines Treffers kurz vor dem Schluss mussten die Bremer nur den Verlust ihres Managers beklagen, aber nicht die von zwei Punkten. Den verdienten 2:1-Siegtreffer erzielten die Werderaner sogar in Unterzahl.

Die Bremer liefen mit derselben Startelf auf wie am vergangenen Wochenende beim FC Schalke 04 (1:2). Der spektakuläre Wechsel des langjährigen Werder-Managers Klaus Allofs zum VfL Wolfsburg sorgte nicht mal dafür, dass sein Platz auf der Bremer Bank freiblieb. Denn die anderen rückten einfach auf. Noch nicht geklärt wurde, wer Allofs´ Nachfolge als Manager an der Weser antreten sollte. Der angebliche Wunschkandidat Dietmar Beiersdorfer hatte schon mal abgesagt. Auf dem Spielfeld gab es die nächste schlechte Nachricht für Werder: Wie erwartet empfingen die Fortunen den Gastgeber tief in der eigenen Hälfte und lauerten auf Konter. Gleich die erste Möglichkeit des Aufsteigers zum schnellen Gegenangriff führte zur überraschenden Führung. Sokratis säbelte den rechts durchgestarteten Kruse im Strafraum um. Den fälligen Elfmeter verwandelte Langeneke sicher zum 1:0 (10.). Die Hanseaten erhöhten nach dem Gegentreffer das Tempo und versuchten vor allem über die Außen, das Düsseldorfer Abwehrbollwerk zu knacken. Aber die nordrhein-westfälischen Landeshauptstädter bekamen immer wieder ein Verteidigerbein dazwischen. Und wenn doch nicht, dann scheiterten die Hausherren im Abschluss. Jeweils nach einem Pass von der rechten Seite kam Petersen zweimal im Strafraum an den Ball, aber konnte keine der beiden Chancen nutzen (15., 22.). Nur wenige Augenblicke später tauchte Linksaußen Elia alleine vor Fortuna-Schlussmann Giefer auf, doch der Niederländer verzog frei vor dem Tor (23.). Weil die Norddeutschen viel nach vorne riskierten, waren sie zugleich anfällig für die Düsseldorfer Konter. Bremen hatte Glück, dass Ilsö an SVW-Schlussmann Mielitz scheiterte (21.) und der Pass auf Garbuschewski zu lang geriet (26.). Je länger die temperamentvolle junge Werder-Mannschaft zurücklag, desto wütender wurde sie. Arnautovic kam nach seinem Kopfstoß gegen Langeneke mit der Gelben Karte noch glimpflich davon (33.).

Die erste Chance der zweiten Halbzeit besaß der Aufsteiger. Garbuschewski erwischte mit einem Freistoßknaller aus 30 Metern Mielitz auf dem falschen Fuß. Der Bremer Keeper hatte Glück, dass der Ball von seinem Körper „nur“ ins Toraus sprang (47.). Aber vier Minuten später fiel auf der Gegenseite der Ausgleich. Auf dem linken Flügel rannte Schmitz einem eigentlich schon ins Toraus trudelnden Ball hinterher und kam an ihn noch heran. Die Fortuna-Abwehr schien davon so überrascht zu sein, dass sie den Bremer Linksverteidiger genauso ungehindert flanken ließ wie Petersen die Hereingabe einköpfen. Die favorisierten Gastgeber drängten nun auf die Führung. Nach einer Ecke flog Sokratis´ Kopfball am rechten Pfosten vorbei (53.). Der Schuss des alleingelassenen Arnautovic wurde vom Düsseldorfer Schlussmann Giefer über die Latte gelenkt (66.). Und frei vor dem Tor drosch Elia die Kugel auf die Tribüne (74.). Die Gäste versprühten bei ihren Angriffsversuchen keine Torgefahr, sondern hielten lediglich die Kugel von der eigenen Gefahrenzone fern. Daran änderte auch die Einwechslung des wieder fitten Stürmers Rafael nichts (68.). Nach der Genesung des ehemaligen Gladbachers konnte sich Düsseldorf-Trainer Meier zumindest leisten, den wegen seiner Eskapaden auffällig gewordenen Voronin zu Hause zu lassen. Selbst die Gelb-Rote Karte für den ehemaligen Düsseldorfer Lukiyma tat der Bremer Schlussoffensive keinen Abbruch (77.). Fünf Minuten später gelang de Bruyne der Siegtreffer. Hunts Flanke kam über den Rücken des gegnerischen Innenverteidigers Langeneke zum Belgier, und der schob die Kugel ins linke untere Toreck.

Senthuran Sivananda

Das sind die Schüsse aus der zweiten Distanz.

— Jürgen Klinsmann