Bundesliga 2012/2013 - 13. Spieltag - Sa., 24.11.2012 - 15:30 Uhr
1:2
HZ - 1 : 2

Abgebrühte Dortmunder

Der vielleicht härteste Bundesligaprofi: Sven Bender

Der vielleicht härteste Bundesligaprofi: Sven Bender

Der vielleicht härteste Bundesligaprofi: Sven Bender

Mainz war nicht nur wegen Trainer Klopps Verbundenheit zu den Nullfünfern ein besonderes Pflaster für Borussia Dortmund. Vor zwei Jahren übernahmen die Westfalen mit einem 2:0-Sieg in Mainz die Tabellenführung und gaben sie bis zum Saisonende auch nicht mehr ab. Vor einem Sieg war der 2:1-Auswärtssieg bei den Rheinhessen der Startschuss für die beeindruckende Dortmunder Erfolgsserie von 31 Ligaspielen ohne Niederlage. Und diesmal? Die Borussen gewannen wieder mit 2:1 und kletterten damit auf Platz zwei.

Wenn die beiden spielstarken Mannschaften aus Mainz und Dortmund aufeinandertrafen, dann standen zumindest die Chancen auf ein fußballerisches Leckerbissen nicht schlecht. Zumindest in der ersten Halbzeit bekamen die Zuschauer eine intensive und rassige Partie zu sehen. Beide Mannschaften gingen hohes Tempo und versuchten, bei Ballverlust sich die Kugel so schnell wie möglich zurückerobern. Die Nullfünfer waren schneller auf Betriebstemperatur als die noch vom Champions-League-Spiel bei Ajax Amsterdam (4:1) müden Borussen. Die Schnellstarter der Liga aus Mainz gingen bereits nach vier Minuten in Führung. Soto steckte zu Caligiuri durch, und der Deutsch-Italiener knallte den Ball aus vollem Lauf unter die Latte. Nach etwa zehn Minuten fanden auch die Gäste besser in die Partie. Allerdings hatte der Meister Glück, dass Lewandowski Reus‘ Flankenball zum 1:1-Ausgleich in die lange Torecke abfälschte (11.) und im Gegenzug die Platzelf ihre Chancen vergab, erneut in Führung zu gehen. Neben Nicolai Müller, der nach einem Konter die Kugel links am Tor vorbeischob (24.), hatte alleine Spielmacher Ivanschitz dreimal das 2:1 auf dem Fuß. Bei seinem ersten Schuss bekam er keinen Druck hinter den Ball (33.), bei seinem zweiten Schuss traf er den Ball nicht richtig (34.), und beim dritten Schuss zielte er frei vor dem Tor am Gehäuse vorbei (41.). Dazwischen hatte Dortmund den Ausfall von Gündogan zu beklagen. Der defensive Mittelfeldspieler verletzte sich nach einer halben Stunde, als ihm Noveski unglücklich auf den Knöchel gestiegen war. Der ehemalige Nürnberger war nach Kapitän Kehl bereits der zweite Ausfall des Titelverteidigers im defensiven Mittelfeld. Nicht nur deswegen, sondern auch, weil er entscheidend am Dortmunder Siegtreffer beteiligt war, konnten sich die Westfalen glücklich schätzen, dass Sven Bender trotz seines in der Champions League erlittenen Nasenbeinbruchs auflief - und zwar ohne die in jüngster Zeit bei Nasenverletzungen in Mode gekommene „Zorro“-Maske. Sven Bender leitete mit einer Balleroberung im Mittelfeld den Konter ein, der zum 2:1 für den BVB führte. Götze schlug dann einen gefühlvollen Pass in die Nahtstelle der gegnerischen Abwehr zu Lewandowski, und der polnische Angreifer hob die Kugel ebenso elegant über den Mainzer Schlussmann und Exil-Schalker Wetklo ins Tor (43.).

Direkt nach dem Wiederbeginn versäumte es jedoch der Dortmunder Angreifer, für die Vorentscheidung zu sorgen, als er aus dem Eins-gegen-eins-Duell mit Wetklo als Verlierer hervorging (52.). Danach präsentierte die noch relativ junge Borussia-Mannschaft ihre erstaunliche Reife, mit der sie in dieser Saison vor allem international überzeugte, auch wieder auf der nationalen Bühne. Der Meister zog sich etwas zurück und ließ den Gastgeber kommen. Die Nullfünfer waren zwar bemüht, aber entwickelten keine Durchschlagskraft gegen die abgebrühte BVB-Abwehr. Die noch beste Chance der Hausherren zum Ausgleich war ein harmloser Kopfball des eingewechselten Rukavytsya. Dortmunds Torwart Weidenfeller hielt den vom ehemaligen Berliner „abgefeuerten“ Ball ohne Probleme (88.).

Senthuran Sivananda

Wenn du solche Spiele wie heute in Wolfsburg vergeigst, dann wirst du eben nicht mit zehn Punkten Vorsprung Meister, sondern nur mit einem.

— Oliver Kahn nach der zweiten Saisonniederlage 2006/07 – Bayern wurde am Ende nur Vierter.