Bundesliga 2012/2013 - 2. Spieltag - Sa., 01.09.2012 - 15:30 Uhr
1:1
HZ - 1 : 1

Fast hätte es den BVB erwischt

Entwischte der BVB-Deckung nicht nur einmal: Torschütze Tomas Pekart

Entwischte der BVB-Deckung nicht nur einmal: Torschütze Tomas Pekart

Entwischte der BVB-Deckung nicht nur einmal: Torschütze Tomas Pekart

In den vorherigen sechs Jahren hatten die Borussen nicht einen Punkt in Nürnberg gelassen, doch diesmal trafen sie auf ein fränkisches Team, das ihnen alles abverlangte und den oft zu umständlichen Doppelmeister gar an den Rand einer Niederlage brachte.

Bereits in den Anfangsminuten zeigte sich, dass der BVB im Frankenland ein ganz dickes Brett aufzubohren hatte. Die Hausherren ließen ihren Gegner tief stehend kommen und gingen mit hohem Einsatz ans Zerstörungswerk des Dortmunder Aufbauspiels. Selbst trat der Club offensiv in der ersten halben Stunde fast gar nicht hervor. Die Borussen versuchten es gegen das Bollwerk zumeist aus der Distanz, doch Torwart Schäfer bewältigte die Schüsse routiniert, wirklich in Gefahr geriet sein Tor nicht. Da das BVB-Kombinationsspiel so gut wie nie bis in den 16er vordrang, fand die Partie vorwiegend zwischen Mittelfeld und Nürnberger Strafraumgrenze statt, von vielen Zweikämpfen geprägt. Dann aber wagte der Club plötzlich mehr, holte in der 31. Minute eine Ecke heraus und ging prompt durch einen schönen Kopfball von Pekart in Front, der den Luftkampf gegen Hummels gewonnen hatte und auf einen Torwart Weidenfeller traf, der halbherzig seine Linie verlassen hatte und den Einschlag im kurzen Eck nicht mehr verhindern konnte. Doch Dortmund hielt vor der Pause einmal erfolgreich dagegen. Schmelzers von links schön herein gezogene Flanke viel nach einem Luftkampf zwischen Schäfer und Lewandowski links im Torraum vor die Füße von Perisic, der die Kugel gegen die Latte zirkelte. Den Abpraller nahm Blaszczykowski direkt ab und schoss zum Ausgleich ein (40.).

Weil Nürnberg auch nach dem Seitenwechsel mutiger selbst mehr die Initiative ergriff, wurde das Spiel abwechslungsreicher. Vor allem Pekart setzte sich vorne immer wieder in Szene, verpasste in den ersten zehn Minuten nach der Pause aber zweimal die Möglichkeit zur erneuten Führung. Nach Pekart hatte auch Mak zweimal die Chance zum Abschluss. Einmal feuerte er den Ball knapp über den Kasten, eine Minute später wurde er von Piszczek abgeblockt, hätte nach dieser Aktion auch einen Elfer als Lohn abstauben können, doch Schiri Welz sah es anders (62.). Dortmund hielt durch einen Hummels-Kopfball dagegen, doch Pinola klärte für den bereits geschlagenen Schäfer (63.). In der weiter flott hin und her wogenden Partie hatten Kiyotake (75.) und Schieber (80.) mit gefährlichen Schüssen aus der zweiten Reihe die besten Versuche zu bieten. Einmal noch stockte dem BVB-Anhang der Atem. Mak hatte in der 85. Minute aus spitzem Winkel abgezogen, Weidenfeller am kurzen Pfosten den Ball unterschätzt, aber auch Glück, dass das Spielgerät vom Pfosten wieder ins Feld sprang. Am Ende durften beide Teams mit der Punkteteilung zufrieden sein, der BVB wohl noch etwas mehr.

Ulrich Merk

Die Zeit der Kumpanei, des Auf die-Schulter-Schlagens und Bierchen-miteinander-Trinkens sind längst passé. Das haben wohl in Braunschweig einige noch nicht begriffen.

— Weltmeister Paul Breitner bei seiner Bundesliga-Rückkehr nach Braunschweig.