Bundesliga 2012/2013 - 25. Spieltag - Sa., 09.03.2013 - 15:30 Uhr
3:2
HZ - 1 : 1

Schwerer als erwartet

Bescherte seinem Team den Sieg und ein Abendessen: Jerome Boateng

Bescherte seinem Team den Sieg und ein Abendessen: Jerome Boateng

Bescherte seinem Team den Sieg und ein Abendessen: Jerome Boateng

Bayern München musste im Heimspiel gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf zweimal einen Rückstand einholen, bevor am Ende ein Sieg gefeiert wurde. Weil die "Verfolger" aus Dortmund und Leverkusen patzten, betrug der Vorsprung auf Platz zwei schon satte zwanzig Zähler. Und im besten Fall könnten die Münchner schon nach dem nächsten Heimspiel die Meisterschaft bejubeln.

Zwar gönnten die Bayern zum ersten Mal in dieser Bundesliga-Saison ihrem Abwehrchef Dante eine schöpferische Pause und schonten ebenfalls ihren 40-Millionen-Einkauf Javi Martinez, aber dafür kehrten im Vergleich zum Auswärtssieg in Hoffenheim (1:0) mit Neuer, van Buyten, Kroos und Mandzukic vier Stammkräfte in die Startelf zurück. Zunächst lief die Partie wie erwartet. Die Münchner durften zwischenzeitlich 80 Prozent Ballbesitz haben. Die Düsseldorfer verteidigten tief und emsig. Nach einer Viertelstunde traute sich die Fortuna aus ihrem "Schneckenhaus" heraus und ging gleich in Führung. Van den Bergh flankte von links, Lambertz legte per Kopf ab, und Startelfdebütant Bolly brauchte lediglich seinen Fuß hinzuhalten, damit die Kugel im Netz zappelte (16.). Eine knappe Viertelstunde dauerte es, bis der designierte Meister den Rückstand verdaut hatte. Doch dann beschossen die Münchner, angetrieben von einem starken Ribery, im Akkord das Düsseldorfer Tor. Jeweils auf Vorarbeit des Franzosen scheiterte Mandzukic am starken Fortuna-Schlussmann Giefer (27.) - den Abpraller jagte Müller übers Gehäuse -, strich ein Kroos-Schuss knapp am rechten Pfosten vorbei (29.) und hätte wiederum Mandzukic den Ball nur über die Torlinie drücken müssen, aber er kam an die Kugel nicht heran (36.). Ribery schlug auch die Ecke, nach der van Buyten mit seinem Kopfball an Giefer scheiterte und im Anschluss Schweinsteiger das Spielgerät im gegnerischen Gehäuse unterbrachte. Allerdings blieb dem Treffer wegen einer Abseitsstellung zu Recht die Anerkennung verwehrt (43.). Der längst überfällige Ausgleich kurz vor der Halbzeitpause wurde dagegen über die rechte Seite vorbereitet. Nach Boatengs Diagonalball ließ Rechtsverteidiger Lahm Bellinghausen stehen und passte zu Müller, und der Torschützenkönig der vergangenen Weltmeisterschaft brachte dann die Kugel im langen Toreck unter (45.).

Nach dem Seitenwechsel setzte sich der Sturmlauf der Gastgeber fort. Müllers Kopfball strich am linken Pfosten vorbei (54.). Sowohl an den Schuss des eingewechselten Gomez (61.) als auch an den noch tückisch abgefälschten Volleyversuch Lahms (70.) kam Giefer heran. Auf der Gegenseite hatte der Aufsteiger nach seinem überraschenden Führungstreffer noch mit seinen blitzschnell vorgetragenen Gegenstößen für Entlastung gesorgt. Aber mit zunehmender Spieldauer nahmen die offensiven Nadelstiche der Rheinländer ab. Im Gefühl der scheinbar sicheren Überlegenheit wurden die Münchner in der Defensive zu sorglos. Fink verlängerte gegen Lahm einen Abschlag seines Torwarts Giefer zu Lambertz. Weil Alaba das Abseits aufhob, durfte der Düsseldorfer Kapitän alleine aufs Münchner Tor zulaufen und schob zur erneuten Führung der Fortuna ein (71.). Für zwei Minuten durften die nordrhein-westfälischen Landeshauptstädter von der ganz großen Sensation träumen. Doch dann spielte Ribery Pizarro an, nur um dem Peruaner den Ball alsbald mit einem Kontakt zu stibitzen und mit dem nächsten Ballkontakt für das 2:2 zu sorgen. Nach dem Ausgleichstreffer drängten die Hausherren auf die Führung. Gomez traf mit seinem Kopfball lediglich den Querbalken (83.). Boateng machte es wenig später besser, schraubte sich am höchsten in die Luft und köpfte eine Lahm-Flanke von der rechten Seite in die Maschen (86.). Es war der erste Treffer des deutschen Nationalverteidigers in seinem 130. Bundesligaspiel. "Sie haben sich alle für mich gefreut", sagte der Torschütze nach der Partie. Denn sein Treffer war nicht nur ein Sieg wert, sondern auch ein Abendessen, das Trainer Heynckes der gesamten Mannschaft für den Fall eines Boateng-Treffers versprochen hatte.

Senthuran Sivananda

Keine Angst, die köpfe ich alle weg!

— HSV-Stürmer Horst Hrubesch beim Meister-Umzug durch Hamburg, als die Spieler von der Polizei vor ,,tief hängenden Ampeln" gewarnt wurden...