Bundesliga 2012/2013 - 25. Spieltag - Sa., 09.03.2013 - 18:30 Uhr
1:1
HZ - 0 : 0

Ein untypisches 1:1

Rettete Werder einen Punkt: Aleksandar Ignjovski

Rettete Werder einen Punkt: Aleksandar Ignjovski

Rettete Werder einen Punkt: Aleksandar Ignjovski

Gladbach in der Spielmacher-Rolle und Werder mit Defensiv-Schwerpunkt - ein solches Bild war selten zu beobachten, wenn diese beiden Teams aufeinander trafen. Thomas Schaaf hatte personell, auf vier Positionen, und vor allem taktisch stark umgebaut: Fritz und Trybull bildeten eine für Bremen ungewohnte Doppelsechs vor der Abwehrkette.

Das bemerkenswerteste Ereignis dieser Partie spielte sich nach einer Viertelstunde ab. Schiedsrichter Stark deutete zunächst zur Mittellinie, nachdem Herrmann durchgebrochen war und die Kugel am weggerutschten Werder-Keeper Mielitz vorbei in die Maschen gesetzt hatte. Die Gastgeber wähnten sich 1:0 in Führung, als Linienrichter Salver mit Stark in einen Dialog trat. Das Resultat: Der Treffer wurde zurückgenommen, da ein Ballkontakt von Younes, der dem Linienrichter zunächst entgangen war, Herrmann ins Abseits gestellt hatte. Das Spiel selbst verlief sehr unrhythmisch. Die Bremer wirkten phasenweise nervös und leisteten sich einige Fehler im Aufbauspiel. Ihre verstärkte Abwehrformation bereitete den Gladbachern, bei denen lediglich Herrmann positiv herausragte, allerdings Probleme und ließ letztendlich keine klaren Chancen zu. Erst in der 45. Minute, als Hermann aus etwa 16 Metern aus der Drehung abzog, lag Gefahr in der Luft; der Schuss ging jedoch über den Querbalken. Werder, gelegentlich mit Kontern vorstellig, hatte seine beste Möglichkeit in der 26. Minute, als Petersens Distanzversuch knapp links vorbeizischte.

Die erste Phase nach dem Seitenwechsel gehörte den Gastgebern. Nach einer Flanke von Wendt setzte Arango, der ansonsten kaum zu sehen war, einen gefährlichen Kopfball an, den Mielitz großartig parierte (58.). Erst danach konnten die Bremer wieder durch eigene Vorstöße gefährlich werden; ter Stegen musste gegen de Bruyne in der 68. Minute den Rückstand verhindern. Allmählich schien sich das Spiel dann zu drehen, da die Bremer nun häufiger in der Gladbacher Hälfte auftauchten. Lucien Favre sah den Zeitpunkt gekommen, grundlegend etwas zu ändern und ordnete drei Wechsel auf einen Schlag an. Eine Minute später hatte sich diese Aktion bereits gelohnt: Mlapa, mit Hanke und Rupp neu in der Partie, köpfte einen Eckstoß Wendts freistehend zum 1:0 ein (72.). Bremens Defensive hatte sich offensichtlich noch nicht auf die Umstellung eingestellt. Die Grünweißen hatten jedoch durchaus die Moral, umgehend zurückzuschlagen. Der für den verletzten Fritz eingewechselte Hunt zirkelte einen Freistoß gefährlich aufs lange Eck - ter Stegens Einsatz war bitter nötig, den Ausgleich zu verhindern (75.). Nur zwei Minuten später streckte sich Gladbachs Keeper jedoch vergeblich. Ignjovski hatte nach de Bruynes Vorlage aus spitzem Winkel getroffen, ter Stegen erwischte das Leder erst hinter der Linie. Das 1:1 stellte ein angemessenes Endresultat dar, wenngleich sowohl Bremen (88., de Bruyne) als auch Gladbach durch Mlapa (90., Mielitz und Pavlovic retteten) noch hätten treffen können.

André Schulin

Wenn die Jungs vor dem Fernseher einschlafen, brauchen wir auch keinen Videobeweis.

— Rudi Völler