Bundesliga 2012/2013 - 3. Spieltag - Sa., 15.09.2012 - 15:30 Uhr
2:3
HZ - 1 : 2

FCN-Vorteile durch Kiyotake

Ragte heraus: Hiroshi Kiyotake

Ragte heraus: Hiroshi Kiyotake

Ragte heraus: Hiroshi Kiyotake

Der japanische Club-Neuzugang Hiroshi Kiyotake deutete bereits in den ersten Spielen sein Potential an, in Gladbach schwang er sich gar zum Matchwinner auf, war an allen drei Toren der Franken beteiligt und fügte federführend dem Favoriten die erste Saisonniederlage bei.

Die Strategie Nürnbergs, aus einer soliden, zweikampfstarken Deckung heraus blitzartig zu kontern, gelang bereits in der Frühphase der Partie bestens. Während sich Gladbach an dem FCN-Bollwerk mühsam abarbeitete, wirkte das zielsichere Angriffsspiel der Gäste leichtfüßig und erstaunlich effektiv. Dass die Hecking-Elf in der Vergangenheit zudem besonders bei Standards zu beachten war, dürfte auch den Hausherren bekannt gewesen sein. Dennoch brachte diese Stärke die Franken per Doppelschlag in Front. Zuerst zirkelte Kiyotake einen Freistoß aus dem linken Halbfeld vor den Torraum von Torwart ter Stegen, Klose "verlängerte" mit den Haarspitzen und die Kugel prallte ins rechte Toreck (17.). Das 2:0 bereitete der Japaner per Eckstoß von rechts vor, Simon sprang am höchsten und köpfte platziert ins Netz (25.). Das 3:0 verpasste Mak nach Vorarbeit von Esswein nach einer guten halben Stunde per Fernschuss nur knapp. Erst danach entwickelte auch Gladbach Torgefahr. Stareinkauf de Jong prüfte Schäfer nach 37 Minuten, der Keeper rettete mit Hilfe des Pfostens jedoch vor dem Einschlag. Beim zweiten Versuch wurde der Holländer elfmeterreif von Simon behindert, doch zwei Minuten später staubte er problemlos nach einem Zuspiel von Herrmann zum 1:2 ab (45.).

Die inzwischen beidseitig mit viel Tempo geführte Partie ließ es auch nach dem Seitenwechsel nicht an spektakulären Aktionen vermissen, begann mit einem strammen Kiyotake-Freistoß, den ter Stegen meisterte (48.) und führte fünf Minuten später zum Ausgleich durch Xhaka, dessen abgefälschter Schuss erneut von Herrmann vorbereitet wurde (53.). Umgehend schlug der Club allerdings zurück. Kiyotake dribbelte sich in Kagawa-Manier zentral durch die VfL-Defensive und schob das Spielgerät leichtfüßig und unhaltbar ins linke Eck (55.). Danach versuchte Gladbach den Rest der zweiten Halbzeit mit wütenden, aber selten schlüssigen Angriffen die FCN-Abwehr zu knacken. Dabei machten inzwischen auch die eingewechselten Hanke, Ring und Hrgota – allerdings erfolglos - mit. Lücken fand die Favre-Elf im Dickicht der vielbeinigen, gut sortierten Club-Hintermannschaft kaum. Zu gefährlichen Gegenzügen kamen Kiyotake & Co. allerdings ebenfalls nur noch in Ansätzen. Einmal noch war Gladbach allerdings ganz nah am erneuten Ausgleich: in der 87. Minute machte de Jong per Seitfallzieher nach einer Flanke alles richtig, traf die Kugel auch toll, doch das Ding prallte vom Pfosten wieder ins Feld zurück. Nürnberg überstand kampfstark die letzten drei Minuten der Nachspielzeit und hatte sich unerwartet im oberen Tabellenbereich etabliert.

Ulrich Merk

Wenn man den Rummenigge mit seinem Gegenspieler in eine Telefonzelle sperrt, käme der eine Viertelstunde nicht an den Ball.

— Eine Münchner Zeitung über die Dribbel-Künste von Karl-Heinz Rummenigge.