Bundesliga 2012/2013 - 31. Spieltag - Sa., 27.04.2013 - 15:30 Uhr
3:0
HZ - 0 : 0

Mit Stil zum Erfolg

Erst ein Lupfer, dann ein Hüpfer: Marcel de Jong

Erst ein Lupfer, dann ein Hüpfer: Marcel de Jong

Erst ein Lupfer, dann ein Hüpfer: Marcel de Jong

Der VfB hätte mit einem Erfolg noch passable Chancen auf einen Europa League-Platz gewahrt. Augsburgs Einsatzfreude - angesichts des immer noch drohenden Abstiegs - übertraf jedoch jene der Gäste. Vielleicht fiel der 3:0-Sieg zu hoch aus, berechtigt indes war er.

VfB-Coach Bruno Labbadia traf den Nagel auf den Kopf: „Der FC Augsburg hat den Sieg verdient, weil er ihn einfach etwas mehr wollte als wir.“ Diesen unbedingten Willen packten die Gastgeber gleich mit dem Anpfiff aus und drängten dem VfB eine defensive Haltung auf. Eine knappe halbe Stunde lang etwa verbuchte der FCA Vorteile, mit ordentlichen Abschlussmöglichkeiten (Mölders 1. und 29./Hahn, 24.), denen allerdings der letzte zwingende Kick abging. Stuttgart blieben zunächst nur sporadische Konter, bevor man sich der Gangart angepasst hatte. Dann aber begegneten sich die schwäbischen Konkurrenten auf Augenhöhe und Stuttgart hätte durch Ibisevic in der 39. Minute die Führung vorlegen können, der setzte seinen Kopfball aus fünf Metern jedoch drüber. Eine ungewollte und sehr unangenehme Kopfballeinlage passierte Niedermeier kurz vor der Pause, als er einen Gewaltschuss Baiers aus kurzer Distanz abbekam und für einen Augenblick benommen am Boden lag (42.). Der beinharte Stuttgarter offenbarte jedoch Nehmerqualitäten und spielte sofort weiter.

Die Gäste hatten sich längst vollauf akklimatisiert, was sich nicht zuletzt in einer hochkarätigen Torchance Harniks ausdrückte, dessen Kopfball Manninger allerdings parierte (49.). Es schien sich zugunsten des VfB zu wenden, da schlug der längere Zeit ohne Torerfolg gebliebene FCA-Goalgetter Mölders zu: Aus kurzer Distanz wuchtete er den von Werner in den Sechzehner geschlagenen Ball per Kopf derart hart aufs Tor, dass Ulreich, auf dessen Körper das Leder prallte, keine Chance der kontrollierten Abwehr blieb (61.). Beflügelt von der Führung drängte Augsburg auf einen weiteren Treffer. Eine Viertelstunde lang wankte der VfB; da die Gastgeber jedoch ihre Möglichkeiten nicht verwerteten, fing sich Stuttgart wieder. Okazaki (76., rechts vorbei) und Niedermeier, dessen Kopfball von Baier auf der Linie geklärt wurde (77.) kamen dem möglichen Ausgleich nahe. Augsburgs Antwort aber war beeindruckend: Dem gerade eingewechselten de Jong glückte per Konter ein Traumtor. Nach einem abgefangenen Stuttgarter Angriff zog der Kanadier über die linke Seite davon, sah, dass Ulreich etwas weit herausgekommen war und lupfte aus 18 Metern ins rechte Eck (83.). Mit einem etwas schrägen Salto und der üblichen Gelb-Strafe (Trikot-Ausziehen) feierte der 26-Jährige seinen Treffer. Damit jedoch nicht genug der Augsburger Volltreffer. Die Freude über das 2:0 war noch nicht abgeklungen, da produzierten Hahn, als Flankengeber, und Ji, als Volleyabnehmer, das nächste Kabinettstückchen (85.). Ergebnis und Spielweise dieser Partie bestätigten erneut die Zuversicht des FCA, die Klasse halten zu können.

André Schulin

Das Schöne an Pokalspielen ist, dass Jack Goliath schlagen kann.

— England-Idol Terry Butcher.