Bundesliga 2012/2013 - 32. Spieltag - Sa., 04.05.2013 - 15:30 Uhr
2:2
HZ - 2 : 0

Kalt erwischt

Zwei Chancen, zwei Tore: Sven Schipplock

Zwei Chancen, zwei Tore: Sven Schipplock

Zwei Chancen, zwei Tore: Sven Schipplock

Hängende Köpfe bei den Bremern. Ihre zum Spielende nachlassende Konzentration wurde von Hoffenheim gnadenlos bestraft. Das 2:2-Unentschieden mussten sie nach einer 2:0-Führung als Rückschlag betrachten, derweil die Gäste den Kampf um den Klassenerhalt noch längst nicht abhakten.

Besser konnte der Auftakt für die „Grünweißen“ kaum sein. Abraham rempelte Hunt auf Höhe der Sechzehnerlinie - und Schiedsrichter Hartmann verhängte in der ersten Spielminute einen Strafstoß. Dass das Foul minimal außerhalb des Strafraumes erfolgte, war für den Referee schwer auszumachen. Werder-Kapitän Hunt übernahm die Ausführung selbst und traf sicher zum 1:0. Die Gäste aus dem Kraichgau wirkten unbeeindruckt. Sie versuchten mit kontrolliertem Spielaufbau die Partie in den Griff zu bekommen, was ihnen zeitweilig gut gelang. Weniger ausgeprägt war ihr Spiel in die Spitze. Zwei ziemlich gute Tormöglichkeiten ließen sie allerdings ungenutzt: Abrahams Kopfball, bei einem Eckstoß, setzte auf der Querlatte auf (19.) und Firmino brachte das Leder in der 28. Minute nicht an Mielitz vorbei. Werders Keeper warf sich in den Schuss des durchgebrochenen Brasilianers, Fritz bereinigte die Situation endgültig. Zu diesem Zeitpunkt lagen die Gäste allerdings bereits mit 0:2 hinten. Petersens gute Vorarbeit auf dem rechten Flügel hatte wenige Minuten zuvor den zweiten Bremer Treffer ermöglicht. Der Stürmer hatte mit etwas Glück und viel Reaktionsvermögen den Ball erobert, zog in Hoffenheims Strafraum ein und bediente mit einem Rückpass den Teamkollegen de Bruyne. Der junge Belgier, wieder einmal mit einer überzeugenden Vorstellung, überwand seinen im Gästetor stehenden Landsmann Casteels mit einem Schuss ins lange Eck (24.). Ausgangs der ersten Hälfte tauchten die Bremer, bei denen zuvor die Sicherung des Rückraumes Priorität genoss, dann öfter in Nähe des Hoffenheimer Sechzehners auf. Außer einer Halbchance für de Bruyne (40.) kamen aber auch sie nicht mehr zu einer klaren Tormöglichkeit.

Hoffenheim legte nach dem Seitenwechsel einen gefälligen Neustart hin. Weder der 0:2-Rückstand noch die schwierige Tabellensituation schien für Markus Gisdols Mannschaft eine Belastung darzustellen. Nach wie vor glückte es jedoch nicht, Bremens Defensive auszuhebeln. Werder übte sich in schnellen Gegenstößen, die vielversprechend ansetzten, dann jedoch meist an Ungenauigkeiten beim letzten Abspiel scheiterten. Die erste richtig gefährliche Torszene der zweiten Halbzeit ging auf das Gästekonto: Weis gab einen Diagonalschuss ab, der sehr knapp am langen Pfosten vorbei strich (61.). Werders Antwort war ein Konter de Bruynes, mit dem im Außennetz des Gästetores einschlagenden Spielgerät (65.). Hunts klasse Antritt aus der 82. Minute wurde nicht belohnt, da sein abschließender Schuss hauchdünn den linken Pfosten des Hoffenheimer Kastens passierte. Ein drittes Bremer Tor vor einer frenetisch unterstützenden Heimkulisse war möglich, stattdessen aber passierte das, was viele zu diesem Zeitpunkt nicht mehr für möglich hielten: Hoffenheim, strikt seiner spielerischen Linie folgend, kam auf den letzten Drücker noch zum Ausgleich. Der eingewechselte Schipplock profitierte von einem Stellungsfehler der Bremer Innenverteidigung und konnte somit den Ball nach Salihovics Zuspiel ungehindert aus elf Metern in die Maschen knallen (86.). In der Nachspielzeit schließlich fiel dem Stürmer fünf Meter vor dem Tor nach einem Querschläger und Mielitz´ unglücklicher Parade das Leder etwas zufällig in den Lauf - was ihn jedoch nicht hinderte, zum 2:2 zu vollstrecken.

André Schulin

Es ist eine Blamage, dass nicht genug Leute da sind, um 22 Mann nach Tokio zu schicken.

— DFB-Trainer Stefan Kuntz nach dem Olympia-Aus 2021 in Tokio.