Ein Arbeits-Remis

Auf ihn war Verlass: Jaroslav Drobny

Die 1:1-Punkteteilung auf eigenem Platz gegen die "Wölfe" vergrößerte Hamburgs Rückstand zu Europa League-Rang sechs. Aufgrund ihrer Darbietung konnten die "Rothosen" allerdings nicht mehr als einen Zähler erwarten. Thorsten Fink nannte den kämpferischen Einsatz zufriedenstellend, das Spielerische war ihm zu wenig.

Die Trainer beider Klubs räumten ein, dass die ersten 45 Minuten alles andere als ein Fußballvergnügen darstellten. „Ich habe den Jungs dann gesagt, dass wir so auf keinen Fall weitermachen werden …“, berichtete etwa Dieter Hecking von seiner Ansprache in der Halbzeitpause. Seine „Wölfe“ hatten genau einen einzigen Torabschluss zustande gebracht, als Olic in der 31. Minute das Leder auf den Kasten der Hamburger brachte. Der Schuss war letztlich aber viel zu harmlos, um Drobny in Verlegenheit zu bringen. Die Ausbeute der Gastgeber war nicht viel umfangreicher, enthielt aber den nicht unwesentlichen Vorzug, den Ball einmal versenkt zu haben: Westermann nutzte eine Freistoßflanke van der Vaarts, um direkt vor der Pause zum 1:0 für die Gastgeber einzuköpfen. Eine Führung wie aus dem Nichts, da bis dahin lediglich ein Volleyschuss van der Vaarts (4., Benaglio hielt) als weitere echte Torchance zu werten war.

Mit wesentlich mehr Tempo und Engagement ging es in den zweiten Spielabschnitt. Ein knapp über den Querbalken des Gästetores rauschender Schuss Diekmeiers (47.) hätte dem HSV mit ein wenig mehr Präzision eine deutlichere Führung verschaffen können, so waren es dann in der Folge aber die Gäste, die sich größere Spielanteile und bessere Torchancen erarbeiteten. Eine gute Aktion von Son - Benaglio parierte (59.) - eröffnete den Hamburgern noch eine Möglichkeit, bevor Hasebe einer nach Flanke Perisics per Kopfball den 1:1-Ausgleich markierte (65.). Der Treffer belebte die Spielfreude der Gäste eindeutig mehr, als dass er die noch um einen Europa League-Startplatz kämpfenden Hamburger zu einer Trotzreaktion animierte. Naldo (73.) und Dost (75./76.) scheiterten nur an Hamburgs Schlussmann Drobny. Erst in den letzten zehn Minuten schwangen sich die Hanseaten zu einer Offensive auf, die allerdings nur eine klare Torchance gebar - und die machte Benaglio gegen Son in der Nachspielzeit zunichte.

André Schulin