Bundesliga 2012/2013 - 32. Spieltag - Fr., 03.05.2013 - 20:30 Uhr
0:1
HZ - 0 : 0

Schalke holte Big Pionts

Sein Treffer brachte Schalke der Königsklasse näher: Julian Draxler

Sein Treffer brachte Schalke der Königsklasse näher: Julian Draxler

Sein Treffer brachte Schalke der Königsklasse näher: Julian Draxler

Im Schneckenrennen um die Qualifikation zur Champions League gelang dem FC Schalke 04 bei Borussia Mönchengladbach ein wichtiger Sieg. Beide Mannschaften zeigten nicht gerade überragenden Fußball. In der zweiten Halbzeit nahm zwar nicht die Qualität, aber dafür der Unterhaltungswert des Spiels zu.

In der Woche vor dem Spiel hatte auf Schalke die Personalie Stefan Effenberg im Mittelpunkt gestanden. Gerüchteweise dürfte der „Tiger“ im Sommer das Traineramt bei den Knappen übernehmen, wenn der aktuelle Schalke-Coach Keller die Champions-League-Qualifikation am Ende der Saison verfehlen sollte. Auch beim aktuellen Gegner der Gelsenkirchener aus Mönchengladbach wollte sich Effenberg mit der „Initiative Borussia“ vor zwei Jahren auf den Posten des Managers hieven. Doch das damalige Wunder des Klassenerhalts hielt Max Eberl im Amt. Sowohl für Gladbach als auch für Schalke ging es um viel - nicht nur um den Arbeitsplatz des S04-Trainers, sondern auch um die Qualifikation für den Europapokal. Dementsprechend verlief die Partie. Beide Mannschaften beharkten sich im Mittelfeld. Nach zehn Minuten verletzte sich Schalkes Rechtsverteidiger Uchida und musste zur Pause mit Verdacht auf Gehirnerschütterung sogar ins Krankenhaus gebracht werden, weil Daems unglücklich in den Japaner hineingerutscht war. Torraumszenen blieben in der ersten Halbzeit Mangelware. Schon nach vier Minuten war die Verzweiflung bei Arango so groß gewesen, dass er aus 30 Metern Tordistanz und halbrechter Position einen Kunstschuss versuchte. In der Hinrunde wäre der Ball wohl im Tor gelandet. Diesmal flog der Schuss des im neuen Jahr noch torlosen Venezolaners über das Ziel. Arango spielte diesmal auf der rechten und Herrmann dafür auf der linken Außenbahn. Der deutsche U21-Nationalspieler wurde nach einer Viertelstunde von Daems mit einem Pass über das halbe Spielfeld steil geschickt. Der Flügelflitzer legte dann zurück in den Rückraum zu Mlapa, doch der ehemalige Hoffenheimer verzog frei vor dem Tor. Diese Chance stand sinnbildlich für Borussias Abschluss- und Abspielschwächen bei ihren Kontern. Die Gäste waren zwar bemüht, das Spiel zu machen, aber agierten zu behäbig und zu statisch. Nach einer guten halben Stunde zog Bastos im Robben-Stil von rechts nach innen, Borussia-Schlussmann ter Stegen konnte den Schuss des Brasilianers zur Seite abwehren (34.).

Nach dem Seitenwechsel gingen zumindest die Niederrheiner mehr ins Risiko. Xhaka kam zweimal unmittelbar vor der Strafraumgrenze zum Abschluss. Sein erster Schuss strich am linken Pfosten vorbei (52.), sein zweiter traf den Querbalken (55.). Mit Arango scheiterte ein weiterer Gladbacher nach einer guten Stunde am Aluminium (63.). Die offensivere Spielweise der Hausherren in der zweiten Halbzeit öffnete allerdings auch gleichzeitig Räume für die Königsblauen zum Kontern. Nachdem Bastos zum zweiten Mal erfolglos den Robben probiert hatte und an ter Stegen gescheitert war (55.), tauchte Huntelaar alleine vor dem gegnerischen Gehäuse auf, aber konnte ebenfalls den Gladbacher Schlussmann nicht bezwingen (67.). In der Schlussphase artete die Partie zu einem offenen Schlagabtausch aus. Zunächst hatten die Gastgeber Vorteile. Der gerade erst eingewechselte Hrgota ließ den deutschen Nationalverteidiger Höwedes aussteigen, kam jedoch nicht am Schalker Schlussmann Hildebrand vorbei (71.). Dann kamen die Königsblauen in Fahrt. Draxler prüfte mit seinem Schuss ter Stegen (73.). Neun Minuten später genügte dem Youngster ein Doppelpass mit Raffael, um die Borussen-Defensive auszuhebeln. Allerdings stand Draxler wohl hauchzart im Abseits, als er den Ball von seinem brasilianischen Teamkollegen zurückbekam und bevor er die Kugel an ter Stegen vorbei sowie im Tor unterbrachte (82.). Nach der Schalker Führung fiel der Borussia nicht viel ein. Meyer hätte zwei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit für das 2:0 sorgen können, jedoch schoss er die Kugel über das Gehäuse. Lediglich nach Standardsituationen hatten die Gastgeber Möglichkeiten zum Ausgleichstreffer. De Jong verfehlte nach einer Ecke mit seinem Kopfball (89.) und Stranzl in der Nachspielzeit nach einem Freistoß mit seinem Schuss das Ziel.

Senthuran Sivananda

Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut. Aber ich war damals auch noch nicht dabei.

— Brian Clough