Gladbach erneut im Glück

Sein Treffer war einen Punkt wert: Alvaro Dominguez

Europapokalteilnehmer Borussia Mönchengladbach tat sich schwer, in die neue Saison zu finden. Wie schon am vergangenen Spieltag in Leverkusen hätten die Borussen auch gegen den Hamburger SV eine Niederlage verdient gehabt, wie schon am vergangenen Spieltag holten sie auch diesmal einen höchst glücklichen Punktgewinn.

In der Vorsaison hatte Mönchengladbach zu den Spitzenteams der Liga gehört, während Hamburg gegen den Abstieg kämpfte. In dieser Spielzeit befanden sich beide Mannschaften dagegen in einer ähnlichen Lage. Sowohl die Borussia als auch der HSV war auf der Suche nach sich selbst. Beide Mannschaften wollten irgendwann dominierenden Fußball zeigen. Der Ligadino schien da einen Schritt weiter als die Fohlen-Elf. Dementsprechend verdient gingen die Gäste aus der Hansestadt nach 23 Minuten in Führung. Torwart Adler leitete mit seinem Abschlag den Angriff ein, Westermann legte ab zu van der Vaart, und der Niederländer knallte den Ball aus knapp zwanzig Metern und halblinker Position in den Giebel. Für den Rückkehrer war es der erste Bundesliga-Treffer seit über vier Jahren. Die Borussia versuchte zwar, ein Kurzpassspiel aufzuziehen, aber leistete sich wie schon in den vergangenen Wochen zu viele Ungenauigkeiten im Spiel nach vorne und in der Vorsaison noch undenkbare Wackler in der Abwehr. Die Rothosen drängten gegen verunsicherte Borussen auf das zweite Tor. Wie aus dem Nichts, bezeichnenderweise nach einer Standardsituation, fiel der Ausgleich für die Platzelf. Im Anschluss an eine Ecke stieg Stranzl am höchsten und köpfte die Kugel in die Maschen. Der Treffer hätte allerdings nicht zählen dürfen, weil sich der Gladbacher Innenverteidiger vor dem Torerfolg regelwidrig auf Westermann aufgestützt hatte (39.). Noch vor dem Pausenpfiff gingen die Hanseaten jedoch wieder in Führung. Mancienne eroberte sich im Mittelfeld gegen Daems den Ball, Badelj flankte von rechts, und Rudnevs köpfte in der Mitte ein (45.).

Kurz nach dem Wiederbeginn besaßen die Hamburger die große Chance zur Vorentscheidung. Jantschke hatte den Ball tief in der eigenen Hälfte vertändelt, Stranzl rutschte in Ilicevic rein, um zu retten, und der Hamburger nutzte den gegnerischen Rettungsversuch, um sich fallen zu lassen. Neben Elfmeter für Hamburg gab es auch Rot für Stranzl wegen einer vermeintlichen Notbremse. Van der Vaart trat zum fälligen Strafstoß an und setzte den Ball lediglich an den linken Pfosten (55.). Auch nach dem vergebenen Elfmeter blieben die Gäste die überlegene Mannschaft, allerdings spielten sie ihre Angriffe nicht konsequent genug aus. Die Gladbacher, die zwischenzeitlich auch Herrmann verletzt auswechseln mussten, wurden einzig durch Standardsituationen gefährlich. Und so fiel auch das unverdiente und überraschende Ausgleichstor in der Nachspielzeit. Von der Strafraumgrenze schlug Arango eine Freistoßflanke, die der spanische Neuzugang Dominguez Richtung Tor verlängerte, und dann schlug der Ball im langen Eck des Gehäuses ein.

Senthuran Sivananda