Bundesliga 2012/2013 - 5. Spieltag - Di., 25.09.2012 - 20:00 Uhr
3:0
HZ - 1 : 0

Schalke provitierte vom lauen FSV-Sturm

Ausnahmsweise einmal per Kopf erfolgreich: Lewis Holtby

Ausnahmsweise einmal per Kopf erfolgreich: Lewis Holtby

Ausnahmsweise einmal per Kopf erfolgreich: Lewis Holtby

Das Ergebnis täuscht. Mainz spielte über weite Strecken der Partie mit dem königsblauen Favoriten auf Augenhöhe, hatte vor dem gegnerischen Tor allerdings sehr wenig zu bieten. Anders die ansonsten keineswegs überzeugenden Gastgeber.

Von einer Schalker Dominanz war schon in der Anfangsphase wenig zu sehen. Die früh attackierenden Gäste spielten munter mit, auch wenn die ersten Möglichkeiten vor dem FSV-Kasten stattfanden. Soto musste nach fünf Minuten gegen Papadopoulos auf der Torlinie retten, wenige Sekunden später köpfte Höger übers Tor von Keeper Wetklo. Mainz mischte weiter frisch mit, die Abschlüsse von Soto und Pospech strahlten aber keine Gefahr aus. Wetklo hatte gegenüber mit einer Höger-Direktabnahme schon mehr Probleme (11.). Nachdem auch Rukavytsya nach 20 Minuten gerade noch rechtzeitig abgeblockt worden war, leitete Schalke im Gegenzug das erste Tor der Partie ein. Wetklo hatte einen Afellay-Schuss abgewehrt, Junior Diaz kam gegen Höwedes zu spät und Schiri Hartmann zeigte auf den Elfmeterpunkt. Statt Huntelaar, der zuletzt verschossen hatte, lief Farfan an und machte es besser: 1:0 für Schalke (21.). Anstelle der "Knappen" aber dominierte Mainz das Spiel in der Folgezeit, außer einer Überlegenheit im Feld erreichte der Außenseiter aber wenig. Nicht einmal der einzige halbwegs gefährlich anmutende Schuss Sotos aus knapp 20 Metern nach einer guten halben Stunde brachte etwas ein, wurde von Unnerstall sicher gehalten. Nachdem Holtby die Brechstange herausgeholt hatte, sein Geschoss aber über das Gehäuse flog, war Halbzeitpause.

Nach dem Seitenwechsel gab es viel Leerlauf. Schalke initiierte zwar etwas mehr nach vorne, prüfte Wetklo allerdings erstmals wieder nach einer guten Stunde Spielzeit durch Afellay. Die Partie bot weiterhin kaum Höhepunkte, Ausnahme ein Versuch Holtbys, aber auch der Spielmacher der Hausherren fand eine Viertelstunde vor dem Abpfiff in Wetklo seinen Meister. Weil die Rheinhessen trotz des knappen Rückstandes kaum mehr im gegnerischen 16er auftauchten, wurde 04 wieder mutiger. Huntelaar jagte die Kugel nach 80 Minuten aus wenigen Metern noch auf die Tribüne, doch die Flanke von Fuchs auf den Kopf von Holtby führte zum 2:0 für die Heimelf (81.). Aus 11 Metern ließ die Blondschopf Tormann Wetklo keine Chance. Nach dieser Vorentscheidung kam von Mainz gar nichts mehr, musste sich sogar noch einmal klassisch auskontern lassen: Abschließend legte der durchgebrochene Draxler auf den mitgelaufenen Pukki ab, der die Kugel nur noch einzuschieben brauchte (89.). Dennoch hatte Schalke über weite Strecken enttäuscht, die Tuchel-Elf zwar ganz gut mitgemischt, war im Sturm aber letztlich einfach zu harmlos, um auch nur einmal echte Torgefahr auszustrahlen.

Ulrich Merk

Im Fußball ist höchstens Platz für kalkulierbare Toleranz.

— Volker Finke