Tempo und Spannung

Aufsteigende Tendenz beim BVB-Torschützen: Robert Lewandowski

Hannover mit großem Kampf plus Dortmund mit modernen Passfolgen ergab unterm Strich ein am Ende leistungsgerechtes 1:1. Nach der Führung des Meisters ließen beide Mannschaften etliche gute Chancen liegen, ehe Ya Konan kurz vor Schluss zum Ausgleich traf.

Sowohl Hannover 96 als auch Borussia Dortmund hatten unter der Woche auf europäischer Ebene Ausrufezeichen gesetzt. Der Gastgeber aus Niedersachsen schlug den spanischen Erstligaklub UD Levante mit 2:1, der BVB erreichte ein Remis beim englischen Meister Manchester City. Beide Teams brachten also Selbstvertrauen mit in den Bundesligaalltag, wobei sich Dortmund gar über die Punkteteilung in der Champions League hatte ärgern müssen. In der Anfangsphase des Spiels gingen beide Mannschaften aggressiv zur Sache, viele zum Teil harte Fouls hemmten den Spielfluss. In der 26. Minute ging die Borussia dann allerdings in Führung: Bender schickte Piszczek in den Strafraum, dieser legte scharf quer und Lewandowski hatte wenig Mühe, aus kurzer Distanz einzuschieben. Nur sechs Minuten später brauchte es eine Parade von Weidenfeller, um die Führung zu halten; der Dortmunder Keeper machte mit seiner starken Reaktion gegen Schlaudraff einen Fehlpass von Hummels wieder gut. Im Gegenzug legte Götze schön auf Bender ab, dieser zielte jedoch über das Tor. Die Klopp-Elf war nun deutlich am Drücker, traf jedoch das Tor nicht. Hannover blieb also im Spiel und war mit seinen wenigen Vorstößen hochgefährlich, was kurz vor der Pause fast im 1:1 geendet hätte. Nach klasse Zuspiel von Stindl ging Ya Konan im Strafraum an Weidenfeller vorbei und schob den Ball in Richtung leeres Tor, doch im letzten Moment rettete Piszczek mit größtem Einsatz auf der Linie (45.).

Nachdem Blaszczykowski bereits vor der Pause verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, blieb zur zweiten Halbzeit auch der angeschlagene Hummels in der Kabine. Die Borussia übernahm zunächst erneut das Spiel, doch ein wegen Foulspiels nicht gegebenes Tor durch Ya Konan (55.) ließ Hannover entschlossener werden. Wieder war es Schlaudraff, der in der 59. Minute die große Chance zum Ausgleich hatte, doch er scheiterte erneut am hellwachen Weidenfeller. Die Begegnung war temporeich und wurde von beiden Seiten weiterhin hart geführt, so musste auch Bender eine Viertelstunde vor Spielende das Feld verletzt verlassen. Nur wenige Zeigerumdrehungen später schoss der eingewechselte Diouf Weidenfeller den Ball kläglich in die Arme. 96 musste sich zu diesem Zeitpunkt vorwerfen lassen, nichts aus der Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte gemacht zu haben. Schwarz-Gelb blieb offensiv zwar ebenfalls aktiv, aber im Abschluss inkonsequent. Das rächte sich in der 86. Minute, als das aus Hannoveraner Sicht überfällige 1:1 nun doch noch fiel: Husztis Freistoß wurde zwar noch abgeblockt, doch Ya Konan brachte den Querschläger gut vor das Dortmunder Tor, wo Diouf sträflich frei stand und den Ausgleich markierte. Einen letzten Aufreger gab es in der Nachspielzeit, als Haggui mit einer Grätsche sowohl Reus als auch den Ball traf – Schiedsrichter Gagelmann entschied zum Unmut der Dortmunder Bank nicht auf Strafstoß, so dass Hannover einen nicht unverdienten Punkt holte.

Lisa Ramdor