Bundesliga 2012/2013 - 7. Spieltag - So., 07.10.2012 - 15:30 Uhr
2:0
HZ - 2 : 0

Erfolgsrezept der Rückwärtsschritte

Mit einem Sonntagsschuss erfolgreich: Juan Arango

Mit einem Sonntagsschuss erfolgreich: Juan Arango

Mit einem Sonntagsschuss erfolgreich: Juan Arango

Als Lucien Favre im Februar 2011 das Traineramt beim damals abstiegsbedrohten Borussia Mönchengladbach übernommen hatte, war sein erster Schritt, eine kompakte Defensive zu bilden. Eineinhalb Jahre später fingen die Gladbacher wieder beim ersten Schritt an - und zwar mit Erfolg. Gegen das Überraschungsteam der bisherigen Saison, Eintracht Frankfurt, feierten sie einen 2:0-Heimsieg.

Vor der Saison wollten die Gladbacher dominanter auftreten und höher verteidigen. Doch nach sieben Pflichtspielen ohne Sieg in Folge hieß es: Kommando zurück. Im Heimspiel gegen die Eintracht stand die Borussia tiefer als zuletzt und ließ den Gegner das Spiel machen. In den ersten sieben Minuten war der Elf vom Niederrhein noch die Unsicherheit nach den jüngsten Misserfolgen anzumerken. Dann leistete sich jedoch der wieder genesene Frankfurter Stürmer Occean in der eigenen Hälfte einen folgenschweren Fehlpass. Arango kam an den Ball, fasste sich aus 30 Metern ein Herz und knallte die Kugel in den linken Torgiebel (8.). Unter der Woche hatten die Gladbacher in der Europa League gegen Fenerbahce Istanbul trotz einer 1:0-Führung am Ende mit 2:4 verloren. Diesmal agierten sie jedoch nach dem Führungstreffer äußerst vorsichtig und konzentrierten sich weiterhin auf die Defensive. Lediglich eine nennenswerte Torchance ließ die diesmal kompakte Borussia-Abwehr in der ersten Halbzeit zu - und das auch nur, weil sich Borussia-Schlussmann ter Stegen bei einem langen Ball von Schwegler verschätzt hatte. Occean kam an die Hereingabe, aber er brachte die Kugel nicht im verwaisten Tor unter (18.). Die Hessen waren bemüht, Druck aufzubauen. Aber der Borussia gelang es immer wieder geschickt, das Tempo zu verschleppen. Und sie nutzte ihre Chancen effizient. Nach einem von Nordtveit aus der eigenen Hälfte getretenen Pass agierte Eintracht-Innenverteidiger Zambrano zu zaghaft, und stattdessen kam de Jong an den Ball und beförderte ihn ins lange Toreck (24.). Nach dem zweiten Treffer trat der Gastgeber deutlich selbstbewusster auf. Die Frankfurter kamen bis zur Pause nicht mehr gefährlich vor das gegnerische Tor. Die Borussia setzte in der Offensive durch Konter vermehrt Nadelstiche. Der bereits alleine auf das Frankfurter Gehäuse zulaufende Rupp wurde wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zurückgepfiffen (37.). Der ehemalige Karlsruher gab sein Startelfdebüt für Gladbach. Seine Nominierung kam genauso überraschend wie die Ausbootung Mike Hankes, der zum zweiten Mal in Folge (nach dem Europapokalspiel gegen Fenerbahce) nicht mal im Kader stand.

Nach der Pause kamen die Niederrheiner kaum mehr raus aus der eigenen Hälfte und spielten, wenn sie überhaupt mal für Entlastung sorgten, ihre Konterangriffe nicht gut genug aus. Die Gäste versuchten vornehmlich mit Flanken, die kompakte Defensive der Hausherren zu knacken. Auch wenn das Offensivspiel der Frankfurter relativ eintönig war, mussten die Borussen aufpassen, zumal Keeper ter Stegen wie in den letzten Wochen einen nicht immer sicheren Eindruck machte. Trotz 45 Minuten Powerplay kam die Eintracht nur zu wenigen Einschussgelegenheiten, und die entstanden nach Standardsituationen. Aigner köpfte nach einem Freistoß zwar die Kugel an die Unterkante der Latte. Allerdings hätte ein Treffer sowieso nicht gezählt, weil sich der Frankfurter zuvor im Abseits befunden hatte (56.). Im Anschluss an eine weitere Standardsituation, einen Eckstoß, strich Occeans Seitfallzieher über die Latte (76.). Und nachdem auch Meiers Freistoß von ter Stegen ins Toraus gelenkt worden war (89.), stand die erste Saisonniederlage des Aufsteigers fest.

Senthuran Sivananda

Was ich davon halt? Nix, aber des wird net so viel interessieren. Wenn sie jetzt eine WM alle zwei Jahre mache, dann weiß ich nimmer, wie es dann noch gehen soll.

— Christian Streich, Trainer des SC Freiburg, zur Frage, ob die Weltmeisterschaft im Zwei-Jahres-Rhythmus ausgetragen werden sollte.