1:0-Vorlage des Clubs

Köpfte Nürnbergs verdienten Erfolg heraus: Christian Eigle

Der 1:0-Sieg der Nürnberger im Relegationshinspiel war verdient. Die Franken hätten aus ihrer Überlegenheit allerdings mehr machen können. Augsburg konnte nur in der ersten Hälfte ansatzweise Gefahr andeuten, entschärfte die relevanten Szenen jedoch durch ungenaues Spiel selbst.

Dass jeder Akteur bis in die Haarspitzen motiviert war, musste nicht unbedingt erst durch die sieben Gelben Karten belegt werden, die Schiedsrichter Babak Rafati zückte. „Stehgeiger“ waren nicht auszumachen. Gleichwohl hielt sich das Südduell - abgesehen von einer kurzen Rudelbildung, die Rafati mit drei Gelben Karten beendete (65., de Roeck, Thurk, Pinola) - in sportlich fairem Rahmen. Es dauerte allerdings gut 20 Minuten, ehe sich aus einem wuseligen Hin und Her eine Spielstruktur entwickelte. Der Club füllte die aktive Gastgeberrolle aus, während Augsburg versuchte, aus Kontervorstößen das Beste herauszuholen. Mehrfach strebten die Schwaben aussichtsreich dem Nürnberger Sechzehner entgegen, verdarben sich jedoch jedesmal durch ungenaue Abspiele die Möglichkeit, einen guten Abschluss anzusetzen. Der spielbestimmende Club hatte eine hundertprozentige Torchance. Bei einem durch Frantz von halblinks getretenen Freistoß konnte sich Bunjaku aus der wartenden Spielertraube lösen und aus kurzer Distanz freistehend aufs Augsburger Tor köpfen. Der Schweizer nutzte den Freiraum jedoch nicht und setzte das Leder deutlich über den Querbalken (36.).

Offensiv war von Augsburg nach dem Seitenwechsel nicht mehr viel zu sehen. Traore brachte einen ansatzweise gefährlichen Schuss auf den Nürnberger Kasten, den der gut postierte Schäfer jedoch sicher aufnahm (61.). FCA-Keeper Jentzsch rückte nun verstärkt in den Fokus, da Choupo-Moting, Eigler, Bunjaku und Gündogan davon profitierten, dass der Club die Gäste nun noch früher attackierte und zeitweise in der eigenen Hälfte einschnürte. Auch Wolf mischte sich in die Angriffsaktionen ein, platzierte seinen Kopfball aus der 58. Minute jedoch genau auf Jentzsch. Ein Trikot-Zerren De Roecks gegen Choupo-Moting schien dann Nürbergs Drangphase zu belohnen, da Rafati zu Recht auf Strafstoß entschied. Bunjaku konnte aber auch in dieser Situation seine Treffsicherheit nicht unter Beweis stellen: Jentzsch spekulierte auf die richtige Ecke und hatte dann wenig Mühe, den Schuss zu parieren (67.). Nürnberg hielt das Zepter weiter in der Hand, erspielte weitere Möglichkeiten und wurde schließlich zehn Minuten vor dem Ende belohnt. Risse zwirbelte von links einen Freistoß in den Sechzehner der Gäste; Eigler lief in die Flugbahn und verlieh dem Ball per Kopf eine entscheidende Richtungsveränderung ins kurze Eck (81.).

André Schulin