Bundesliga 2012/2013 - 2012/2013, 2. Spieltag - 2. Spieltag - Mo., 27.05.2013 - 20:30 Uhr
1:2
HZ - 0 : 1

Hoffenheim wankte nicht

Sorgte für die endgültige Entscheidung: Jannik Vestergaard

Sorgte für die endgültige Entscheidung: Jannik Vestergaard

Sorgte für die endgültige Entscheidung: Jannik Vestergaard

Resistent gegen Lauterns kampfstarken Einsatz und die beeindruckende Kulisse im Fritz-Walter-Stadion gewann Hoffenheim auch das zweite Relegationsspiel gegen Kaiserslautern und wahrte verdient den Erstliga-Status. Die Innenverteidiger der Kraichgauer köpften den 2:1-Sieg heraus.

Schiedsrichter Florian Meyer hatte keine leichte Aufgabe. Zahllose Zweikämpfe, vornehmlich seitens der „Roten Teufel“ nicht gerade zimperlich geführt, bargen punktuell das Potenzial, den Bogen zu überspannen. Meyer machte seine Sache aber gut. Die Partie war intensiv, emotional, rustikal - und dank der Schiedsrichterleistung auch ohne nennenswerte Unterbrechungen zu genießen. Herausgespielte Torraumszenen stellten sich indes zunächst nicht ein. Die TSG war bemüht, die Lauterer gar nicht erst ins Laufen kommen zu lassen und attackierte früh. Lautern war dadurch zu langen Bällen gezwungen, die Hoffenheims Abwehr jedoch keine Probleme bereiteten. Als sich auf der Gegenseite die Gäste in der 27. Minute prima durchgespielt hatten, grätschte FCK-Keeper Sippel Volland im Sechzehner um, sah dafür die Gelbe Karte und sich selbst kurz darauf mit Salihovic konfrontiert, der zum Elfer antrat. Sippel wählte die richtige Ecke und konnte den scharfen Schuss des Bosniers mit der Faust entscheidend ablenken - der bittere Kelch eines Rückstandes war knapp an den Pfälzern vorbeigegangen. Diese Aktion motivierte Kaiserslautern, man setzte sich auf dem Feld besser in Szene, blieb eine klare Abschlusschance, trotz etlicher Eckstöße, jedoch schuldig. Hoffenheims Standards hatten da eine ganz andere Brisanz. Nach Rudys Freistoß köpfte Salihovic gefährlich auf Lauterns Kasten, doch Sippel konnte die Arme noch rechtzeitig zur klärenden Abwehr hochreißen (42.). Dieses Glück war ihm wenig später nicht mehr beschieden. Erneut hatte Salihovic nach einem Freistoß Rudys einen Kopfball aufs Tor gebracht, den Sippel aber lediglich noch gegen den Querbalken zu lenken vermochte. Abraham setzte nach und drückte das Leder per Kopf in die Maschen (44.).

Bunjakus Kopfball aus der 53. Minute, der am linken Pfosten vorbei segelte, war die bis dahin klarste Chance der nach wie vor unermüdlich kämpfenden Pfälzer. Mit der Hereinnahme von Hoffer (53., für Drazan) verbesserte sich dann auch die Qualität des Lauterer Offensivspiels, das zuvor am Hoffenheimer Defensivblock überhaupt nicht vorbei kam. Die Gegenstöße der TSG waren weitaus gefährlicher - Volland (58., Sippel rettete) und Rudy (58., Volley über den Spann gerutscht) hatten den zweiten Gästetreffer auf dem Fuß. Ein Freistoßtreffer Baumjohanns, bei dem weder Hoffenheims Abwehrmauer noch Keeper Casteels gut aussahen, belebte die Hoffnungen der „Roten Teufel“ wieder neu (65.) und hätte Idrissou nicht unmittelbar darauf knapp im Abseits gestanden, als er das Leder ins lange Eck köpfte (67.), wäre eine Wende denkbar gewesen. So blieb es jedoch beim 1:1 - vorerst, denn Lauterns Anfälligkeit bei Standards wirkte sich nochmals verhängnisvoll aus. Die endgültige Entscheidung des Relegationsduells fiel in der 74. Minute, als Salihovic einen Eckball in Lauterns Sechzehner schlug. Nahezu unbedrängt konnte TSG-Innenverteidiger Vestergaard den Ball mit Anlauf zum 2:1 ins linke Eck köpfen, das reichte. Lautern war geschlagen, kämpfte aber bis zum Abpfiff noch um jeden Ball, was das Publikum nach dem Abpfiff mit minutenlangem Beifall honorierte. „In gewissen Situationen hatte Hoffenheim schon mehr Qualität und Klasse als wir“, gestand Franco Foda ein. „Wir werden wiederkommen wie die Zecken“, schickte FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz hinterher, der damit den Anlauf zur neuen Saison einläutete.

André Schulin

Da kennen sie unseren Klub aber schlecht. Bei uns kehrt niemals Ruhe ein, denn es gibt nur oben oder unten. Und wenn man unten liegt, wird bei uns noch draufgetreten.

— Toni Polster auf die Frage, ob nach dem 5:3 gegen Wolfsburg beim 1. FC Köln endlich Ruhe eintritt