Bundesliga 2014/2015 - 2014/2015, 2. Spieltag - 2. Spieltag - Mo., 01.06.2015 - 19:00 Uhr
1:2
HZ - 0 : 0FT - 0 : 0Verl. - 1 : 2

HSV profitiert von Fehlentscheidung

Sein Freistoßtreffer rettete Hamburg in die Verlängerung: Marcelo Diaz

Sein Freistoßtreffer rettete Hamburg in die Verlängerung: Marcelo Diaz

Sein Freistoßtreffer rettete Hamburg in die Verlängerung: Marcelo Diaz

Glücklich, wenn auch aufgrund der Torchancen nicht unverdient, gewann der Hamburger SV das Relegations-Rückspiel in Karlsruhe mit 2:1 und feierte damit den Klassenerhalt. Eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters in der Nachspielzeit kostete den KSC den Aufstieg.

Da der Hamburger SV aufgrund des Hinspiels (1:1) in der Pflicht stand, sich um einen Torerfolg zu bemühen, konnte Karlsruhe seine Abwehrqualitäten ausspielen und sich auf Kontervorstöße beschränken. Bruno Labbadias Mannschaft wirkte fokussierter als noch wenige Tage zuvor vor eigenem Publikum. Der Ball lief besser durch die eigenen Reihen und man kam häufiger zum Abschluss - hochkarätige Chancen konnten gegen Karlsruhes gut organisierten Abwehrriegel allerdings nicht notiert werden. Eine Kopfballmöglichkeit Lasoggas, von Orlishausen pariert, barg das größte Gefahrenpotenzial (39.). Karlsruhes Gegenstöße versandeten schnell, auch weil die Badener in der einen oder anderen Situation besser postierte Mitspieler übersahen. Adler hatte wenig zu tun; ein Kopfballversuch Gordons landete unmittelbar vor dem Pausenpfiff auf dem Dach seines Gehäuses (45.).

Zunächst unverändertes Bild nach dem Seitenwechsel: Hamburg überlegen in einer nun an Zweikampfhärte zunehmenden Partie. Nach etwa einer Stunde Spielzeit kam auch der KSC vermehrt aus seinem Gehäuse heraus; Nazarov war an den meisten Aktionen beteiligt, Sturmspitze Hennings wurde weitgehend abgeschirmt. Kritisch wurde es für die Hamburger in der 69. Minute, als Gulde nach Nazarovs Flanke aufs Tor köpfte: Auf der Linie stehend rettete Diaz per Kopf. Orlishausen streckte sich in der 77. Minute, um einen Lasogga-Kopfball zu parieren - das Spiel legte an Rasanz zu und erlebte einen ersten dramatischen Höhepunkt, als der KSC in der 78. Minute in Führung ging. Nach einem unnötigen Hamburger Ballverlust setzte Hennigs den eingewechselten Yabo in Szene, gegen dessen Antritt kein Kraut gewachsen war. Adler war machtlos. Allzu viel hatte dieser Treffer für den HSV indes nicht verändert. Nach wie vor benötigte man ein einziges Tor, nun jedoch, um sich in die Verlängerung zu retten. Und danach sah es gar nicht aus. Die Hanseaten warfen alles nach vorn, erkämpften große Möglichkeiten - und ließen sie liegen. In der 81. Minute köpfte zunächst Lasogga an den linken Pfosten, während Diekmeier direkt danach aus kurzer Distanz völlig verzog. 60 Sekunden später stand Gulde bei einem Kopfball Djourous auf der Linie, um in höchster Not zu klären. Der gerade eingewechselte Cleber verschenkte die Ausgleichschance in der 86. Minute, als er einen bestens getimten Flankenball van der Vaarts am Karlsruher Tor vorbei köpfte. Die Nachspielzeit brach an und die Bundesliga-Uhr des "Dinos" schien abgelaufen, als eine Fehleinschätzung von Schiedsrichter Gräfe dem HSV eine rettende Option bescherte: Rajkovic hatte aufs KSC-Tor abgezogen und den sich abwendenden Meffert dabei am Arm getroffen. Gräfe entschied auf Freistoß. Jedermann rechnete mit van der Vaart als ausführenden Schützen, doch kurz entschlossen trat der Chilene Diaz an und zirkelte den Ball aus 18 Metern ins linke Eck.

In der Verlängerung machten sich, vermehrt beim KSC, Ermüdungserscheinungen bemerkbar, was ihn jedoch nicht daran hinderte, die erste große Chance in der Extrazeit herauszuspielen: Nazarov verpasste nur knapp (103., rechts vorbei). Für die Entscheidung sorgte jedoch der HSV. Die drei Einwechselspieler produzierten den 2:1-Siegtreffer. Über Stieber und Cleber kam das Leder zu Müller, der vorm Tor nur noch den Fuß hinhalten musste (115.). Markus Kauczinskis Mannschaft blieb nicht mehr viel Zeit, um mit zwei Treffern den Spieß noch umzudrehen. Der Ausgleich wäre noch möglich gewesen, da man in der Nachspielzeit noch einen Handelfmeter erhielt. Adler wählte bei Hennings Schuss jedoch die richtige Ecke und vereitelte die Chance.

André Schulin

Vor dem Spiel habe ich gehört, dass uns neun Stammspieler fehlen. Da muss auch der Hausmeister und seine Frau dabei gewesen sein.

— Hans Meyer