DFB-Pokal 2008/2009 - Viertelfinale - Mi., 04.03.2009 - 19:00 Uhr
2:5
HZ - 2 : 2

Erstklassige Unterhaltung

Spielfreudig und treffsicher: Diego

Spielfreudig und treffsicher: Diego

Spielfreudig und treffsicher: Diego

In der Volkswagen Arena hatte das beste Bundesligateam der Rückrunde das schlechteste zu Gast. Die Werderaner verfügten jedoch über die etwas reifere Spielanlage, siegten mit 5:2 und verhinderten damit die dritte Wolfsburger Halbfinalteilnahme in Folge.

Während VfL-Coach Felix Magath wieder Stammtorwart Benaglio, der seine Patellasehnenbeschwerden überwunden hatte, aufbieten konnte, musste bei Bremen nach den Muskelfaserrissen von Wiese und Vander U23-Keeper Nico Pellatz zwischen die Pfosten. Bevor der Profidebütant zum ersten Mal den Ball berührte, gingen die Grün-Weißen auch schon in Führung: Der von Frings angespielte Pizarro legte von der Grundlinie zurück zu Diego, der mit einem Flachschuss ins linke Eck traf (3.). Trotz des Weckrufs befanden sich die Gastgeber weiter im Tiefschlaf und mussten nur vier Zeigerumdrehungen später das 0:2 durch Mezut Özil hinnehmen, der im Anschluss an einen Fehler Simuneks aus spitzem Winkel erfolgreich war. Damit war das muntere Toreschießen in der Anfangsphase aber noch nicht vorbei, denn Wolfsburg reagierte prompt und stellte in Gestalt von Dzeko, der nach einer Flanke Schäfers schneller als Naldo war und aus kurzer Entfernung einlochte, den Anschluss her (10.). Die Schaaf-Elf beschränkte sich keineswegs darauf, den Vorsprung zu verteidigen, sondern nahm das Heft wieder in die Hand und kam zu Gelegenheiten durch Pizarro, der das Visier allerdings zu hoch eingestellt hatte (21.), und Özil, dessen Versuch Diego Benaglio per Fußabwehr entschärfte (38.). Auch der VfL spielte nach vorne, wurde aber erst am Ende des ersten Abschnitts wirklich zwingend und schaffte nach zwei dicken Chancen, die Misimovic (39.) und Gentner (40.) vergaben, in der 42. Minute das 2:2. Bei einer Pekarik-Hereingabe bewegte sich Pellatz von der Linie weg und wurde von Edin Dzeko, der sich im Kopfballduell gegen Mertesacker behauptete, überwunden. Für den bosnischen Angreifer war es bereits der sechste Treffer im laufenden Wettbewerb. Um ein Haar hätten die Werkskicker die Partie noch vor der Pause gedreht, doch Schäfers 22-Meter-Schuss endete nur am Pfosten (44.) und Gentner setzte die Kugel über das Gehäuse (45.).

Auch nach Wiederanpfiff blieb das Nordderby äußerst attraktiv, wobei Werder flüssiger kombinierte und sich deshalb erneut absetzte: Der von Pizarro bediente Diego wurde im Strafraum von Benaglio zu Fall gebracht und verwandelte den fälligen Elfmeter sicher (55.). Die Wolfsburger dagegen fanden zunächst keine Lücke in der nun gut organisierten grün-weißen Verteidigung. Weniger sattelfest war zudem ihre eigene Hintermannschaft, die in der 71. Minute nach einem Freistoß von Diego aus dem linken Halbfeld nicht auf der Höhe war. Dies nutzte der gerade erst eingewechselte Hugo Almeida zu einer Kopfballablage und Pizarro zu einem Schuss in die rechte Ecke. Das 2:4 war für die Platzherren allerdings kein Grund, die weiße Fahne zu hissen. Sie versuchten noch einmal alles und verbuchten Möglichkeiten durch Dzeko (75.) und Grafite (76.). Doch statt des dritten VfL-Tores fiel 60 Sekunden vor Schluss die endgültige Entscheidung – und wieder war der Schütze Claudio Pizarro, der sich nach einem parierten Almeida-Schuss als Abstauber betätigte. Nachdem die Wölfe schon die bisherigen fünf Pokalduelle gegen Bremen verloren hatten, standen sie somit auch diesmal als Verlierer da.

Christian Brackhagen

Ich habe nicht gewusst, dass man erst ein Pferd gewesen sein muss, um Jockey zu werden.

— Arrigo Sacchi