DFB-Pokal 2009/2010 - 1. Runde - Mo., 03.08.2009 - 20:30 Uhr
1:4
HZ - 2 : 1FT - 2 : 2Verl. - 3 : 3

Elfmeterschießen inklusive

Auf seine starke Form war der HSV angewiesen: Frank Rost

Auf seine starke Form war der HSV angewiesen: Frank Rost

Auf seine starke Form war der HSV angewiesen: Frank Rost

Zweitliga-Aufsteiger Fortuna Düsseldorf zog im abschließenden Spiel der 1. Pokalrunde gegen den HSV zwar den Kürzeren, verdiente sich jedoch den Applaus von den heimischen Rängen. In normaler Spielzeit sowie der Verlängerung ließ der Underdog den Favoriten nicht entwischen - erst im dritten Akt der Veranstaltung, dem Elfmeterschießen, packte der Bundesligist entschlossen zu.

Der Pokalknüller gab beiden Teams die Gelegenheit, kurz vor dem Start der Punktspielserie ihre Neuverpflichtungen einem ernsthaften Test auszusetzen. Fortunen-Coach Norbert Meier machte davon ausgiebig Gebrauch (Bulykin, Anderson, Weber, van den Bergh, Fink). Sein Hamburger Gegenüber Bruno Labbadia zeigte sich in dieser Hinsicht zurückhaltender (Zé Roberto, Tesche). Auf dem Platz indes legten sich die Hanseaten umgehend eindrucksvoll ins Zeug. Nach nur vier Minuten drehte Petric jubelnd ab: Aogo hatte am linken Flügel aus vollem Lauf in Fortunas Sechzehner geflankt, wo der Kroate per Linksschuss zum 1:0 für die Gäste vollstreckte. Hamburg dominierte - bis zur 11. Minute. Düsseldorfs durch Christ flach herein gegebener Freistoß überraschte die HSV-Deckung und Fink spitzelte zum Ausgleich ein. Zwei weitere Rückschläge für die Gäste folgten auf dem Fuße. Zunächst musste Guerrero verletzt raus (13.), dann spielte Fortuna den Favoriten klassisch aus. Christ und Caillas waren die Vorbereiter zum 2:1, der angeschossene Boateng brachte den Ball jedoch letztendlich als Eigentor über die Linie (16.). Die Partie wurde nun völlig offen, auch wenn der HSV die größeren Spielanteile beanspruchte. Gegen Ende der ersten 45 Minuten überrumpelte Düsseldorf die Abwehr der Gäste zweimal deftig, doch die freistehenden Christ (40.) und Jovanovic (43.) brachten die Kugel nicht an Rost vorbei.

Zé Robertos Linksschuss konnte Fortunen-Schlussmann Melka noch parieren, gegen Trochowskis Distanzschuss aus der 54. Minute war jedoch kein Kraut gewachsen und der HSV riss die Spielgestaltung wieder an sich. Trotz erkennbarer Überlegenheit vermochten die Norddeutschen es allerdings nicht, gegen die aufopferungsvoll kämpfenden Fortunen in der regulären Spielzeit eine Entscheidung zu erzwingen. Melkas Foul gegen Pitroipa im ersten Abschnitt der Verlängerung (Fortunas Keeper war mit der Gelben Karte gut bedient) schien dann den K.o. der abgekämpften Gastgeber einzuleiten. Trochowski hämmerte den fälligen Strafstoß humorlos in die Tormitte zum 3:2 für den Favoriten rein (95.). Hamburg hatte nun alles im Griff, die Fortunen wirkten geschlagen. Zu einem finalen Aufbäumen reichte die Kraft allerdings noch und angefeuert vom wieder erwachten Publikum drückte Düsseldorf in den Schlussminuten auf den Ausgleich, was dem HSV ansehnliche Konterchancen eröffnete. Auf den wirklich letzten Drücker (120.) schaffte Fortuna dann tatsächlich das 3:3: Lambertz’ Schuss aus spitzem Winkel wurde von Aogo noch abgefälscht und senkte sich über Rost hinweg ins lange Eck. Hamburgs Schlussmann war sichtlich sauer, dass dem Gegner erneut eine Torchance ermöglicht wurde. Hochkonzentriert, wie auch die HSV-Torschützen - ging er jedoch ins Elfmeterschießen und sorgte mit erfolgreichen Paraden gegen Heidinger und Caillas entscheidend für den Erfolg der Labbadia-Truppe.

André Schulin

There is a lot of Zweikampf.

— Niklas Moisander