DFB-Pokal 2012/2013 - Finale - Sa., 01.06.2013 - 20:00 Uhr
3:2
HZ - 1 : 0

Bayern holte das Triple

Traf doppelt gegen seinen Ex-Klub: Mario Gomez

Traf doppelt gegen seinen Ex-Klub: Mario Gomez

Traf doppelt gegen seinen Ex-Klub: Mario Gomez

Bayern München schrieb Fußball-Geschichte und holte als erste Mannschaft in Deutschland das Triple. Nach der Deutschen Meisterschaft und der Champions League gewann der Rekordmeister durch einen 3:2-Sieg im Finale gegen den VfB Stuttgart ebenfalls den DFB-Pokal.

Die Bayern mussten im Pokalfinale auf ihre beiden Brasilianer Dante und Luiz Gustavo verzichten. Denn das Endspiel in Berlin fiel diesmal mit der FIFA-Abstellungsperiode für den Confederations Cup in Brasilien zusammen, und der brasilianische Verband beharrte auf sein Recht. Im schlimmsten Fall hätte das Pokalfinale bei einer Beschwerde des kommenden WM-Gastgebers, unabhängig vom sportlichen Ausgang, gegen den Meister sowie frisch gebackenen Champions-League-Sieger gewertet werden können. Den Platz von Innenverteidiger Dante in der Startelf erhielt van Buyten. Zudem durfte überraschend Gomez anstelle von Mandzukic im Sturm beginnen. Auch wenn Stuttgart ein anderes Kaliber war als Dortmund vor einer Woche im Champions-League-Finale und den Rekordmeister nicht schon tief in dessen eigener Hälfte, sondern erst ab der Mittellinie störte, brauchten die Münchner erneut eine halbe Stunde, um in die Partie zu finden. Zwar tauchte Robben schon nach drei Minuten zum ersten Mal gefährlich im Stuttgarter Strafraum auf und scheiterte an VfB-Keeper Ulreich, aber danach häuften sich die Ungenauigkeiten der Bayern im Spiel nach vorne. Und in der Defensive kamen sie nicht in die Zweikämpfe. Die Schwaben trauten sich derweil immer mehr aus ihrer Deckung heraus und deckten bei ihren schnellen Kontern ungewohnte Abwehrschwächen bei der besten Mannschaft Europas auf. Maxim kam frei im Münchner Strafraum zum Abschluss, setzte allerdings seinen Seitfallzieher am Gehäuse vorbei (9.). Auf der Gegenseite konnte Gomez ein Robben-Zuspiel nicht auf das Tor bringen (14.). Acht Minuten später mussten sich die Münchner bei ihrem Schlussmann Neuer bedanken, dass sie nicht zurücklagen. Der Nationalkeeper war nach einem Freistoß sowohl beim Kopfball vom eigenen Mitspieler Schweinsteiger als auch dem Nachschuss von Niedermeier zur Stelle. Nach einer knappen halben Stunde bekam der Favorit jedoch Sicherheit in sein Spiel und damit das Geschehen in den Griff. Im Anschluss an einen Konter konnte Alaba Ulreich nicht bezwingen (27.). Tascis Foul an Robben wurde vom Berliner Finalschiedsrichter Gräfe zu Unrecht nicht mit einem Strafstoß geahndet (31.). Vier Zeigerumdrehungen später pfiff der Referee einen wenn auch umstrittenen Elfmeter, nachdem Lahm im Laufduell mit Traore zu Fall gekommen war. Müller trat an, verlud Ulreich und brachte damit den FC Bayern in Führung (37.). Gomez hätte in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit vielleicht das 2:0 nachgelegt, wenn ihm bei seinem Schuss nicht noch Rüdiger, der Sakai als Ribery-Gegenspieler vorgezogen worden war, entscheidend in die Parade gefahren wäre.

Der Angreifer musste der vergebenen Chance nicht lange nachtrauern. Drei Minuten nach dem Wiederbeginn traf der deutsche Nationalstürmer gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber. Nach einer schönen Kombination über Robben und Lahm rollte die Kugel von Gomez´ Schienbein über die Torlinie. Anschließend ließen die Bajuwaren den Gegner kommen und lauerten selbst auf die Möglichkeit, den vermeintlich endgültig entscheidenden Konter zu setzen. Nach einer Stunde und einer Minute war es so weit. Müller wurde auf der rechten Seite steilgeschickt, und nach dessen Pass in die Mitte schob Gomez gegen die Laufrichtung Ulreichs zum 3:0 ein. Der deutsche Nationalspieler durfte sich seinen Applaus abholen und machte Platz für Mandzukic. Der Kroate prüfte gleich mit seinem ersten Ballkontakt, einem Kopfball, den gegnerischen Schlussmann (63.). Danach schienen sich die Münchner ihrer Sache ziemlich sicher zu sein. Selbst nach dem 1:3 durch Harnik, der eine Flanke des eingewechselten Sakai ins lange Toreck köpfte (71.), gab es kein Aufbäumen beim VfB zu beobachten. Dann tauchte drei Minuten später Okazaki gefährlich vor dem Bayern-Tor auf, bekam bei seinem Abschlussversuch zwar keinen Druck hinter den Ball, jedoch war seine vergebene Chance der Startschuss für die Stuttgarter Schlussoffensive. VfB-Trainer Labbadia wechselte mit dem lange verletzten Angreifer Cacau eine weitere Offensivkraft ein (75.). In der 79. Minute hatten die Schwaben noch Pech, dass Schiedsrichter Gräfe nach einem Handspiel Boatengs keinen Elfmeter gab. Wenige Sekunden später kam der Underdog im Anschluss an einen Eckstoß zum Anschlusstreffer. Erst traf Okazaki den Pfosten, dann scheiterte Harnik an Neuer, bevor der Nachschuss des Österreichers im Netz zappelte (80.). Die Bayern wankten in der Restspielzeit, aber sie fielen nicht und durften am Ende mit dem Pokalsieg den Gewinn des Triples bejubeln.

Senthuran Sivananda

Wenn wir zur Pressekonferenz gekommen wären, hätte das auch gereicht.

— Wolfgang Loos nach einer 0:6-Niederlage