EM 2004 - Qualifikation - Gruppe 5 - Sa., 29.03.2003 - 19:00 Uhr
1:1
HZ - 1 : 0

DFB-Elf verpasste das 2:0

Verpasste das 2:0 nach sehenswerten Solo nur knapp: Bernd Schneider

Verpasste das 2:0 nach sehenswerten Solo nur knapp: Bernd Schneider

Verpasste das 2:0 nach sehenswerten Solo nur knapp: Bernd Schneider

Nach vielversprechendem Auftakt mit verdienter 1:0-Führung erlahmte das Spiel der Deutschen und pendelte sich auf ein Fußballzwerg-kompatibles Niveau ein. Das Aufbäumen nach dem Ausgleich Litauens reichte nicht mehr, den erwarteten Sieg einzufahren. Zu viel Zeit wurde mit Zauder-Fußball vertan.

Die DFB-Elf, ohne die verletzten Mittelfeldspieler Ballack und Jeremies, begann die Begegnung so, wie es erwartet wurde - kontrolliert, aber offensiv. Bereits nach acht Minuten zahlte sich der Einsatzwille aus. Böhmes Schussversuch, der das Tor verfehlt hätte, lenkte Ramelow mit der Hacke aus etwa sechs Metern zur 1:0-Führung in die Litauer Maschen. Die Deutsche Elf setzte nach. Schneider, Böhme und Frings trugen das Geschehen weiterhin in die Hälfte der Gäste; gute Tormöglichkeiten durch Bobic, Frings und Schneider (20., nach energischem Sololauf) waren die Folge. Schleichend verlor das Spiel der Völler-Schützlinge jedoch an Druck - der Spielaufbau wurde statisch und brachte die Gäste kaum noch in Verlegenheit. Litauen kam nun zu mehr Spielanteilen, ohne allerdings selber gefährliche Angriffe einzuleiten. Mit uneffektivem Mittelfeldgeplänkel beiderseits endete der erste Spielabschnitt.

Völler wechselte in der Pause Rehmer für Böhme (sah Gelb) ein und stellte Frings auf die linke Mittelfeldseite. Die DFB-Auswahl wirkte wieder gefestigter, ohne allerdings an die starke Anfangsphase des Spiels anknüpfen zu können. Lediglich ein Bobic-Kopfball (59.) sorgte für Torgefahr. Nach 69 Minuten dann eine umstrittene Szene: Bobic kratzte das Leder im Grätschsprung von der Torauslinie und passte in die Mitte - Schneider drückte ein. Der Treffer zählte nicht, da der Ball bei Bobic' Aktion angeblich in vollem Umfang im Aus war. Vier Minuten später fiel auf der Gegenseite der Ausgleich. Razanauskas legte den Ball am ungestüm vorspringenden Rau vorbei und ließ Kahn mit seinem platzierten Schuss keine Chance. Die Deutsche Elf drückte daraufhin aufs Tempo und kam prompt zu weiteren Möglichkeiten (Klose, Frings). Litauen war nun jedoch durch Konter gefährlich und hätte durchaus auch in Führung gehen können. Teamchef Rudi Völler brachte noch Kuranyi und Freier ins Spiel, eine Resultatsänderung bewirkte dies jedoch nicht. Am Ende stand ein unbefriedigendes 1:1, das zwar keine zwangsläufige Gefährdung der EM-Qualifikation bedeutete, aber einmal mehr die Schwäche der Nationalelf, eine konzentrierte Leistung über längere Distanz durchzuhalten, offenbarte.

Gefühlt war es ein ganzes Leben. Ich muss mich erstmal umstellen, dass da noch so viel Lebensstrecke zu gehen ist.

— Der Leverkusener Lars Bender nach seinem letzten Bundesligaspiel beim 1:3 in Dortmund.