EM 2008 - Gruppenphase - Mi., 18.06.2008 - 20:45 Uhr
1:2
HZ - 1 : 0

Wenigstens ein Treffer

Erzielte Griechenlands EM-Ehrentreffer: Angelos Charisteas

Erzielte Griechenlands EM-Ehrentreffer: Angelos Charisteas

Erzielte Griechenlands EM-Ehrentreffer: Angelos Charisteas

Auch im dritten Gruppenspiel konnte der noch amtierende EM-Titelträger keinen Punkt erkämpfen; zumindest aber verabschiedete sich Griechenland nicht torlos. Spaniens Trainer Aragones verschaffte seinen Reservisten die Gelegenheit eines Turniereinsatzes, was jene mit einem 2:1-Sieg dankten.

Im Spiel zwischen Griechenland und Spanien ging es nur noch um Haltungsnoten, da der EM-Titelverteidiger aufgrund seiner vorigen Niederlagen das Viertelfinale bereits verspielt hatte, während den Iberern der Gruppensieg nicht mehr zu nehmen war. Trainer Luis Aragones scheute sich deshalb auch nicht, das Team gegenüber dem letzten Auftritt auf zehn Positionen zu verändern (nur Iniesta blieb). Otto Rehhagel nahm vier Personaländerungen vor. Spaniens anfängliche Dynamik verpuffte rasch und machte einer wenig zielstrebigen Spielweise Platz, was teilweise durch die ungewohnte Aufstellung erklärbar war. Aber auch den um Wiedergutmachung bemühten Griechen wollten kaum einmal knackige Spielzüge gelingen, die einen Gefahr bringenden Ansatz enthielten. Mitte des Durchgangs versuchten die Spanier mit Distanzschüssen zum Erfolg zu kommen - es blieben Versuche. Unvermutet dann der griechische Führungstreffer: Nach einem Freistoß von Karagounis schraubte sich Charisteas hoch und überwand Reina mit einem platzierten Kopfball (43.).

Spaniens B-Elf steigerte sich und erhöhte den Druck auf das griechische Tor. Bei Xabi Alonsos Distanzkracher gegen den Pfosten (54.) stand den Hellenen noch das Glück zur Seite, aber der sich abzeichnende Ausgleich wurde wenig später Realität, als de la Red nach Vorarbeit von Fabregas und Guiza per Vollspann zum 1:1 einschoss (61.). Nikopolidis hatte die Fingerspitzen noch dran, konnte dem wuchtig getretenen Ball jedoch keine Richtungsänderung mehr mitgeben. Griechenlands Konterchancen fehlten Schärfe und Genauigkeit im Abschluss (65., Charisteas und 80., Amanatidis), aber auch die spielerisch besseren Spanier wussten ihre Möglichkeiten nicht konsequent auszuschöpfen. Kurz vor dem Abpfiff, als Griechenland mit einem möglichen Punktgewinn schon den halbwegs glimpflich erscheinenden Turnierabgang vor Augen hatte, durchkreuzte Guizas Kopfballtor zum 2:1 die Idylle (89.). Ohne Punktgewinn schied der Titelverteidiger aus, wenigstens hatte Charisteas noch dafür gesorgt, dass man nicht auch torlos blieb.

André Schulin

Das größte Lob gebührt sicherlich Franz Beckenbauer. Er hat der Mannschaft Meister-Image eingehaucht.

— Karl-Heinz Rummenigge