EM 2008 - Gruppenphase - Sa., 14.06.2008 - 18:00 Uhr
1:2
HZ - 1 : 1

Erfolgreich trotz Ideenarmut

Brachte Spanien mit seinem vierten Turniertor den Sieg: 
<br>David Villa

Brachte Spanien mit seinem vierten Turniertor den Sieg:
David Villa

Brachte Spanien mit seinem vierten Turniertor den Sieg:
David Villa

Die Spanier konnten nicht an ihre beeindruckende Darbietung aus der ersten Partie anknüpfen. Dennoch kamen sie gegen im zweiten Durchgang äußerst passive Schweden durch einen Last-Minute-Treffer von David Villa zu drei Punkten und hatten damit beste Chancen auf die Teilnahme am Viertelfinale.

Vom Start weg demonstrierte die Seleccion ihre Ballfertigkeit und besaß durch Iniesta die erste Gelegenheit des Spiels. Der Distanzschuss des Mittelfeldakteurs vom FC Barcelona flog jedoch drei Meter am Kasten vorbei (4.). Schweden empfing die Iberer in der eigenen Hälfte, musste seinen Plan aber bereits in der 15. Minute überdenken, als Fernando Torres sein Bein in eine Flanke Silvas hielt und die Spanier in Front brachte. Tatsächlich wurde das Drei-Kronen-Team prompt agil und hatte durch einen Elmander-Schuss ans Außennetz (16.) sowie durch Routinier Henrik Larsson, der nach einem feinen Zuspiel von Ibrahimovic den Abschluss vermasselte (22.), den Ausgleich auf dem Fuß. Kurz darauf musste die Seleccion den ersten Rückschlag hinnehmen: Abwehrchef Puyol musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden und wurde durch Albiol ersetzt (24.). In Kombination mit der Führung veranlasste dies die Spanier dazu, die schwedische Anfangstaktik zu übernehmen und auf Tempogegenstöße zu setzen. Und auch diesmal wurde die Passivität bestraft. In der 34. Minute traf Zlatan Ibrahimovic im Anschluss an eine Hereingabe Stoors aus kurzer Entfernung zunächst den Ball nicht richtig, bekam aber eine zweite Chance, die er mit einem Flachschuss nutzte – 1:1. Da die Skandinavier den Vorwärtsgang eingelegt ließen und Spanien wieder Abschied von seiner Zurückhaltung nahm, stritten sich die Mannschaften für den Rest der ersten Halbzeit auf Augenhöhe. Ein weiterer Treffer fiel trotz eines Volleyversuchs von Villa, den Torhüter Isaksson sicher parierte (38.), aber nicht mehr.

Der zweite Abschnitt begann wie der erste: Während die Iberer das Spielgerät durch ihre Reihen wandern ließen, zogen sich die Schweden, die ohne den kraftlosen Ibrahimovic das Grün wieder betreten hatten, zurück und warteten auf Kontermöglichkeiten. Damit stellten sie ihren Kontrahenten, der es nicht schaffte, sein zügiges, ideenreiches Kombinationsspiel aufzuziehen, vor ein schier unlösbares Rätsel. Nach 59 Minuten reagierte Spaniens Coach Luis Aragones mit einem Doppelwechsel: Fabregas kam für Xavi und Santi ersetzte Iniesta. Wirklich besser wurde das Spiel der Seleccion allerdings nicht. Wenigstens kam sie durch Silva, Villa und Torres, die in einer einzigen Szene hintereinander die Kugel nicht im Zielbereich unterbrachten, zu hochprozentigen Gelegenheiten (63.). Von einer solchen waren die stur an ihrem Defensivkonzept festhaltenden Schweden, denen mit der Auswechslung von Ibrahimovic jeglicher Tordrang abhanden gekommen war, meilenweit entfernt. Als das anvisierte Unentschieden für das Drei-Kronen-Team zum Greifen nahe war, landete ein Befreiungsschlag Capdevilas bei Toptorjäger David Villa, der im Strafraum Hansson tunnelte und mit einem Schuss ins rechte Eck den zweiten spanischen Sieg perfekt machte (90.).

Christian Brackhagen

Ich verbringe zwar die Hälfte der Zeit damit, zwischen den Bäumen nach meinem Ball zu suchen, aber es ist für mich die beste Möglichkeit, vom Fußball abzuschalten.

— Steven Gerrard über sein Hobby Golf