EM 2008 - Qualifikation - Gruppenphase - Sa., 02.09.2006 - 20:45 Uhr
1:0
HZ - 0 : 0

Ein zäher Knochen

Wusste in der Innenverteidigung zu gefallen: Manuel Friedrich

Wusste in der Innenverteidigung zu gefallen: Manuel Friedrich

Wusste in der Innenverteidigung zu gefallen: Manuel Friedrich

Mit einem regelrechten Arbeitssieg über kampfstarke Iren stieg die DFB-Elf in die Qualifikation zur EM 2008 ein. 27 Jahre nach dem letzten Erfolg über die Kicker von der grünen Insel tat sich das Team von Joachim Löw im ersten Pflichtspiel nach der WM über weite Strecken der Partie sehr schwer. Dennoch war der Sieg letztlich zwar hochverdient, fiel aber auch durch ein glückliches Tor nur überaus knapp aus.

Bereits in der zweiten Spielminute zeigten die Gäste mit einem flotten Angriff, der mit einem Kopfstoß von Keane (Zentimeter am rechten Pfosten vorbei) endete, dass sie sich keinesfalls nur hinten rein stellen wollten. Das frühe Attackieren der Iren schmeckte dem deutschen Spielaufbau gar nicht gut. Immer wieder unterbrach ein zwischen die Kombinationen fahrender Körper in grünem Trikot den Fluss der Aufbauarbeiten von Ballack & Co. Es dauerte somit eine knappe Viertelstunde, ehe Podolski als erster Deutscher in eine Schussposition geriet, aber von zwei gegnerischen Abwehrcracks im letzten Moment gestört wurde. Ansonsten waren die DFB-Angreifer in der ersten halben Stunde nahezu ausgeschaltet, weil die Ballverluste der Mittelfeldspieler vor dem Strafraum der Staunton-Truppe überwogen. Mit einem Ballack-Geschoss aus 19 Metern (26.) und einem Klose-Kopfball, den Schlussmann Given großartig abwehrte (29.), kam erstmals wirklich Leben vor das irische Tor. Nach zwei weiteren Möglichkeiten für Podolski (30., 32.) - erneut war Given Endstation - verlagerte sich das Spiel wieder mehr ins Mittelfeld und wurde ohne weitere Highlights zur Pause abgepfiffen.

Löws Kicker suchten im zweiten Durchgang sogleich nach einer Vorentscheidung. Nach zwei tollen Chancen für Podolski und Klose, sowie einem gefährlichen Reid-Freistoß auf der Gegenseite (50.), lag der Ball endlich im Netz der zäh verteidigenden Gäste. Ein 20-Meter-Freistoß von Podolski wurde von Keane abgefälscht und überraschte den chancenlosen Given (57.). Wie wertvoll dieser Treffer war, zeigte sich auch im weiteren Verlauf. Zwar kamen die Deutschen vereinzelt noch zu guten Möglichkeiten, den Vorsprung auszubauen, denn speziell Kloses Kopfball an die Latte wäre ein Tor wert gewesen (70.), doch das Hauptaugenmerk der Gastgeber blieb die Ergebnissicherung. Schließlich war den gefährlichen Iren zu jeder Zeit ein Treffer zuzutrauen. Die DFB-Deckung mit den beiden Friedrichs in der Zentrale zeigte sich jedoch von ihrer guten Seite, ließ keine brenzligen Situationen zu und war der Garant für die Null, die auch am Spielende hinten stand. Nach zwei letzten Möglichkeiten für Schweinsteiger in der Nachspielzeit war der erste Sieg in der EM-Quali eingefahren, in der sich der erste Gegner Irland als der erwartet zähe Knochen, den es zu verschlingen galt, erwies.

Ulrich Merk

Die Bratwurst hat heute zwei Tore geschossen.

— Giovane Elber, VfB Stuttgart, über seinen Mitspieler Fredi Bobic.