EM 2008 - Qualifikation - Gruppenphase - Sa., 08.09.2007 - 20:30 Uhr
0:2
HZ - 0 : 1

Leichtes Spiel

Belohnte die Überlegenheit der DFB-Elf durch seine beiden Treffer: Miroslav Klose

Belohnte die Überlegenheit der DFB-Elf durch seine beiden Treffer: Miroslav Klose

Belohnte die Überlegenheit der DFB-Elf durch seine beiden Treffer: Miroslav Klose

Zweizunull Tore, drei Punkte, Platz eins in Gruppe D mit Nachdruck bestätigt - die Reise nach Wales hat sich für die erneut umgestellte DFB-Elf gelohnt. Und der Erfolg fiel leichter als erwartet. Die Underdogs des John Toshack waren augenscheinlich damit zufrieden, gegen die DFB-Elf nicht unter die Räder zu geraten.

Da Routinier Craig Bellamy aus privaten Gründen passen musste und die Führungsfigur früherer Jahre, Ryan Giggs, nicht mehr zur Verfügung stand, konnte Wales, ebenso wie das DFB-Team (ohne Ballack, Frings, Schneider, Lahm), geltend machen, personell geschwächt zu sein. Dennoch entwickelte sich ein Spiel unter dem Motto: „Kaninchen vor der Schlange“ - die Waliser gefielen sich in der Rolle des Nagers. Richtig giftig waren die Deutschen indes selten - schlichtweg deshalb, weil es nicht erforderlich war. Ausnahme fünfte Spielminute: Hitzlsperger jagte einem Waliser an der Mittellinie das Leder ab und lenkte es zu Kuranyi weiter. Der gab die Pille umgehend zum in die Spitze gesprinteten Klose weiter, der in seinem 70. Länderspiel die Kapitänsbinde trug. Technisch perfekt spitzelte Klose gegen den Lauf von Wales-Keeper Hennessy zum 1:0 ein. Mit großem Respekt ließen die Gastgeber trotz des Rückstandes das Team aus Deutschland weiter nach Gutdünken gewähren. Dadurch wurde eine Schwäche der Löw-Schützlinge aufgedeckt: Die offenkundige Überlegenheit wurde zu selten in zwingende Torchancen umgesetzt. Erst in der 39. Minute roch es nach Gefahr, als Klose im Sechzehner einen Rückpass für Kuranyi auflegte - Collins fegte jedoch im letzten Augenblick dazwischen. Die Waliser hatten nur eine echte Torschuss-Möglichkeit, die Koumas jedoch kläglich vergab (15.).

Mit jeweils einem Wechsel starteten die Kontrahenten in die zweiten 45 Minuten. Trochowski kam für den indisponierten Pander ins DFB-Team; bei Wales ersetzte der wuselige Earnshaw seinen wirkungslos gebliebenen Stürmerkollegen Ledley. Für knappe zehn Minuten schien es, als würden die Waliser den Gegner nun etwas mehr fordern können, doch spätestens nachdem Hilbert mit einem Distanzschuss Hennessy geprüft hatte (55.) stellte sich die alte Rollenverteilung erneut ein. Der mit großem Aktionsradius agierende Schweinsteiger verpasste in der 56. Minute die Vorentscheidung, als sein Schuss lediglich die Querlatte rasierte. Ein energisches Nachsetzen Hilberts führte kurz darauf dann doch zum zweiten deutschen Treffer. Am rechten Strafraumrand schnappte er einem Waliser das Leder weg, rannte damit bis zur Grundlinie durch und flankte butterweich auf Klose, der per Kopf zum 2:0-Endstand vollendete (60.). Zehn Minuten später verpasste der Münchener mit einem weiteren Kopfballversuch seinen dritten Treffer nur hauchdünn. Von den Walisern kam nicht mehr viel, sie blieben jeden Nachweis schuldig, für die EM-Endrundenteilnahme befähigt zu sein. Sogar in kämpferischer Hinsicht. Jens Lehmann verlebte einen äußerst ruhigen Abend. Die DFB-Auswahl bekam für dieses verkappte Trainingsspiel drei wertvolle Punkte.

André Schulin

Für uns gibt es diesmal nur ein Ziel und das ist die Meisterschaft!

— Dr. Peter Krohn, Präsident des Hamburger SV, 1975. Am Saisonende wurde der HSV immerhin Vizemeister...