Frankreich trotz Niederlage weiter

Schoss ein besonders sehenswertes Tor: Zlatan Ibrahimovic

Zum Abschluss der Vorrunde verlor Frankreich nach einer enttäuschenden Vorstellung gegen Schweden mit 0:2 und kassierte die erste Niederlage seit 23 Spielen. Zwar erreichte der Weltmeister von 1998 dennoch das Viertelfinale, jedoch wartete dort Spanien.

Die französische Nationalmannschaft hatte zwar vor dem abschließenden Gruppenspiel gegen das schon ausgeschiedene Schweden das Viertelfinale noch nicht erreicht, aber nur bei einer Konstellation hätte sie noch ausscheiden können. Dafür hätten die Franzosen relativ hoch und die Engländer im Parallelspiel gegen die Ukraine relativ knapp verlieren müssen. Die Equipe Tricolore verschlief die ersten Minuten des letzten Gruppenspiels. Gleich zweimal kamen die couragierten Skandinavier von der linken Seite zum Flanken und in der Mitte zum Kopfball. Toivonens Kopfball flog links am Tor vorbei und wurde wegen Abseits sowieso abgepfiffen (3.). Der Versuch von Larsson war eine sichere Beute in den Händen des französischen Schlussmannes Lloris (4.). In der Anfangsphase hatten die Franzosen vor allem in der Defensive Probleme. Die größte Chance der Nordeuropäer im ersten Durchgang war bezeichnenderweise einem gegnerischen Abwehrfehler zu verdanken. Nachdem sich Innenverteidiger Mexes bei einem langen Ball verschätzt hatte, lief Schwedens Sturmspitze Toivonen alleine aufs Tor zu, umkurvte Lloris, aber traf dann lediglich den rechten Außenpfosten (10.). Danach fand die Partie zwar meist in der schwedischen Hälfte statt, allerdings lediglich zwischen Mittelkreis und Strafraum. Die feldüberlegene Blanc-Elf besaß nicht das Tempo, um die kompakte Hintermannschaft der Skandinavier zu durchbrechen, und nicht den Mut, mit mehreren Spielern nachzurücken. Es fehlten die Anspielstationen im Strafraum. Die beste Chance der Grande Nation in der ersten Halbzeit war Ben Arfas Distanzversuch, der über den zu weit vor seinem Gehäuse stehenden schwedischen Schlussmann Isaksson, aber auch übers Tor flog (35.). Zudem tankte sich in der Schlussminute der ersten Halbzeit Ribery halblinks durch, jedoch wurde sein Schuss von Mellberg abgeblockt.

Sechs Minuten nach dem Wiederbeginn flog ein Schuss von Benzema am rechten Pfosten vorbei, allerdings waren es die Skandinavier, die druckvoller und angriffslustiger aus der Kabine kamen. Nach 53 Minuten scheiterte Larsson mit seiner Direktabnahme an Lloris. Eine Zeigerumdrehung später schlug er vom rechten Flügel die Flanke, die Starspieler Ibrahimovic in der Luft artistisch volley nahm und zum 1:0 für Schweden im Tor unterbrachte. Die Franzosen brauchten zehn Minuten, um sich vom Gegentreffer zu erholen. In dieser Phase musste Lloris gegen Wilhelmsson (57.) und Mellberg (58.) einen höheren Rückstand verhindern. Ein Nasri-Schuss im Anschluss an einen Eckstoß (64., links vorbei) läutete eine 25-minütige Schlussoffensive der Equipe Tricolore ein. Zunächst kamen die Franzosen lediglich aus der Distanz zum Abschluss, dann drangen sie auch in den Strafraum ein. Der eingewechselte Menez scheiterte aus wenigen Metern Distanz an Isaksson (81.). Nach der anschließenden Ecke verfehlte der nur Sekunden zuvor ins Spiel genommene Giroud mit seinem Kopfball knapp das Ziel (83.). Doch in der Nachspielzeit sorgten die Skandinavier nach einem Konter für die Entscheidung. Holmen traf zunächst die Latte, den Abpraller jagte Larsson ins Netz. Hätte England gegen die Ukraine nicht gewonnen, sondern verloren, dann wären die Bleus mit dieser 0:2-Niederlage ausgeschieden gewesen.

Senthuran Sivananda