EM 2012 - Qualifikation - Gruppenphase - Fr., 03.09.2010 - 20:45 Uhr
0:1
HZ - 0 : 0

Klose reichte eine echte Chance

Im richtigen Moment zur Stelle: Miroslav Klose

Im richtigen Moment zur Stelle: Miroslav Klose

Im richtigen Moment zur Stelle: Miroslav Klose

Die blutjunge belgische Elf war von Trainer Georges Leekens mit frecher Marschroute aufs Feld geschickt worden und bereitete der DFB-Truppe vor allem im ersten Durchgang größere Schwierigkeiten. Nach der Pause stabilisierten sich Lahm & Co., nutzten die erste gute Torchance und spielten das 1:0 am Ende clever über die Zeit.

Selbstbewusst stand das aufgefrischte belgische Team dem Favoriten von der ersten Minuten an auf den Füßen, störte den Spielaufbau geschickt und initiierte forsch eigene Angriffszüge. Obgleich die Deutschen optisch ein leichtes Übergewicht hatten, waren die Gastgeber vorne gefährlicher. Bevor es vor deren Torwart Bailly aus Gladbach brisant wurde, hatten der Mann mit dem Afro-Look, Marouane Fellaini, sowie der 17jährige Lukaku mit seinem Schuss, den Neuer parierte und Hazard per Kopfball innerhalb der ersten Viertelstunde ihre gar nicht einmal schlechten Möglichkeiten zur belgischen Führung vertan. Özil antwortete dann erstmals für die Löw-Kicker (17., 19.), fand aber noch nicht die nötige Treffgenauigkeit. Auch der langsam auftauende Müller scheiterte per Kopf am Schlussmann aus Gladbach (22.). Zeitweise ging es Mitte des ersten Durchgangs flott hin und her, allerdings war für beide Mannschaften im gegnerischen 16er der Ball vorm entscheidenden Abschluss bereits wieder beim Kontrahenten. So neutralisierten sich die Teams in einem intensiven Schlagabtausch, der nur noch durch eine Großchance für Dembelé getoppt wurde, der mit seinem Schuss, sechs Minuten vor dem Halbzeitpfiff, am aufmerksamen und durchweg sicher wirkenden Neuer scheiterte, der die Kugel reaktionsschnell knapp um den Pfosten lenkte.

Für den in der Rückwärtsbewegung nicht immer präsenten Jansen setzte Löw Westermann auf den linken Verteidigerposten und stabilisierte diese Seite etwas besser. Gegenüber konnte Klose eine erste Halbchance nicht nutzen, war aber eine Minute später einmal mehr der eiskalte Vollstrecker wenn es erforderlich war. Van Buyten hatte am rechten Strafraumrand die Kugel an Klubkamerad Schweinsteiger verloren, von dem der Ball zum zentral postierten Müller sprang, der umgehend auf Klose durchsteckte. Mit links schob der Bayern-Stürmer das Spielgerät am chancenlosen Bailly vorbei, flach ins linke Toreck und brachte die Deutschen in Front (51.). Umgehend warfen die Hausherren alles nach vorn, holten mehrere Standards und einige kleinere Möglichkeiten heraus, waren aber letztlich gegen oder vor Neuer mit ihrem Latein am Ende. Der beste Spielzug der Partie folgte in der 70. Spielminute über die rechte deutsche Angriffsseite mit Kapitän Lahm, der sich tief in den 16er bohrte, auf Müller nach innen legte, doch dessen gute Direktabnahme wehrte der hechtende Bailly zur Ecke ab. Es folgten noch einige Auswechslungen auf beiden Seiten, allerdings keine Torchancen mehr. Deutschland spielte nun gekonnt den Ball durch die eigenen Reihen und ließ die Belgier nicht mehr vors Tor von Neuer, so dass Kloses eiskalter Treffer am Ende den EM-Quali-Auftakt für den WM-Dritten positiv gestaltete.

Ulrich Merk

Letztlich zählt das, was auf dem Platz ist, und das ist, was zählt.

— Holger Greilich