Der FC Bayern hat das Krisengerede verstummen lassen und sich vorzeitig die Hinrunden-Meisterschaft in der Bundesliga gesichert. Der Titelverteidiger erkämpfte sich nach den beiden empfindlichen Niederlagen zuletzt mit der Pokal-Blamage in Kiel ein mühevolles 2:1 (1:0) gegen den formstarken SC Freiburg. Von alter Dominanz und Klasse war der Rekordmeister dabei aber noch ein gutes Stück entfernt.
Weltfußballer
Robert Lewandowski (6.) brachte den Favoriten im Münchner Schneegriesel mit seinem 21. Saisontreffer in Führung - Hinrundenrekord in der Bundesliga. Nach dem Ausgleich von Joker
Nils Petersen, der Sekunden nach seiner Einwechslung mit seinem ersten Ballkontakt traf (62.), schlug
Thomas Müller zurück (74.).
Allerdings verloren die Bayern Nationalspieler
Serge Gnabry, der wegen einer Oberschenkelverletzung ausgewechselt werden musste (28.). Auch Freiburg, das zuletzt fünf Siege in Serie gefeiert hatte, beklagte in
Baptiste Santamaria und
Amir Abrashi zwei Verletzte.
Sechs Neue in der Startelf um die genesenen
Kingsley Coman und
Leon Goretzka - die Bayern spielten "mit der Creme de la Creme", wie SC-Coach
Christian Streich bewundernd feststellte. Und sein Kollege Hansi
Flick betonte bei Sky nach dem "brutalen Weckruf" von Kiel noch einmal: "Es gibt keine Entschuldigung mehr!" Freiburg werde zeigen, "ob wir ein Spitzenteam sind".
Der von Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge eingeforderte Pressing-Stil aus der Triple-Saison war zumindest phasenweise wieder zu erkennen. Zu der Form, die ihnen Trophäen in Serie gebracht hatte, fehlte den Bayern trotz Übergewichts aber ein großes Stück.
25Thomas Müller
•Angriff•Deutschland
Zum Profil
Person
Alter
34
Größe
1,85
Gewicht
76
Fuß
R
Saison 2020/2021
Bundesliga
Spiele
32
Tore
11
Vorlagen
16
9Robert Lewandowski
•Angriff•Polen
Zum Profil
Person
Alter
35
Größe
1,85
Gewicht
81
Fuß
R
Saison 2020/2021
Bundesliga
Spiele
29
Tore
41
Vorlagen
7
Freiburg hielt mutig, entschlossen und mit einem Schuss Aggressivität dagegen. Dabei musste Streich seine Köln-Elf (5:0) schon nach wenigen Minuten umbauen, weil Santamaria wegen Problemen am rechten Knie nicht weitermachen konnte. Kurz darauf hatte Freiburg Glück, als der Videoassistent den Bayern nach Handspiel von
Manuel Gulde einen möglichen Elfmeter verweigerte (5.). 36 Sekunden später und nach einem schnellen Münchner Angriff über Gnabry und Müller stand es dennoch 1:0.
Freiburg ließ sich davon keineswegs entmutigen und die Bayern immer wieder laufen.
Roland Sallai (17.) vergab die größte Ausgleichschance. Gnabry (25.) nach feinem Solo und der für ihn eingewechselte Leroy Sane (30.) hätten erhöhen können.
In Abrashi (linke Wade), der Santamaria ersetzt hatte, verloren die Gäste zu Beginn der zweiten Halbzeit den nächsten Spieler (54.). Die Bayern erhöhten den Druck. Lewandowski scheiterte an der Latte, den Nachschuss von Goretzka parierte SC-Keeper
Florian Müller stark (59.).
Doch Petersen erwischte den Rekordmeister nach einer Ecke kalt per Kopf. Es war Freiburgs 14. (!) Standardtor. Müller traf nach Vorarbeit von Sane, Lewandowski hatte das 3:1 auf dem Fuß (79.), auch Sane vergab (89.). Auf der anderen Seite traf Petersen die Latte (90.+1).
(sid)