Harnik klagt über 96-Ultras: «Stimmungsboykott blöd für uns»

von Marcel Breuer | dpa12:51 Uhr | 10.12.2017
Kann dem Stimmungsboykott der 96-Ultraszene nichts abgewinnen: Angreifer Martin Harnik. Foto: Silas Stein
Angreifer Martin Harnik vom Fußball-Bundesligisten Hannover 96 hat Teile der eigenen Fanszene kritisiert.

«Der Stimmungsboykott der Ultras, den es in Hannover gibt, ist total blöd für uns. Er vergrößert die Distanz zwischen Mannschaft und Fans», sagte Harnik im Interview der «Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung». Aus Protest gegen die Vereinspolitik von Clubchef Martin Kind und dessen Plan, die Anteilsmehrheit bei 96 zu übernehmen, verweigern die Ultras in dieser Saison trotz des Aufstiegs im Sommer die Unterstützung für das Team.

«Wir sitzen am Ende des Tages alle im selben Boot und wollen Erfolg mit dem Verein. Aber diejenigen, die die Stimmung im Stadion boykottieren, wirken dem entgegen», klagte Harnik, der auch die generelle Art und Weise der Kritik an Kind oder auch Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp kritisierte. «Es ist oft schade, was da im Stadion von sich gegeben wird», sagte Harnik. «Man kann Kritik auch sehr intelligent äußern.»

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Martin Harnik
AngriffÖsterreich
Zum Profil

Person
Alter
36
Größe
1,85
Gewicht
75
Fuß
R
ø-Note
3.84
Saison 2017/2018

Bundesliga

Spiele
30
Tore
9
Vorlagen
2
Karten
2--


Der 30 Jahre alte Österreicher zeigte allerdings Verständnis für die Sorgen der Fans. «Zum Fußball gehören Emotionen, Leidenschaft und Zugehörigkeitsgefühl. Gerade die aktiven Fans machen das Erlebnis im Stadion aus», sagte Harnik, meinte aber auch: «Moderne und Tradition - beides ist vereinbar.»

Harnik verteidigte das Modell von Kind, der nach eigener Aussage nur Investoren aus der Region gewinnen will. «Da kann man auch sicher sein, dass kein Scheich oder Oligarch kommt, der ein anderes Interesse verfolgt als Leute aus der Region.»

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