Videobeweis-Ärger - «Kannst bestraft werden»

von Marcel Breuer | dpa11:27 Uhr | 07.04.2019
Der Videobeweis macht's möglich. Der verwandelte Handelfmeter von Luka Jovic in der neunten Minute der Nachspielzeit führte zum 2:1-Sieg von Eintracht Frankfurt bei Schalke 04

Es war der späteste Strafstoß in der Fußball-Bundesliga seit Einführung der detaillierten Datenerfassung 2004/05, wie der Datendienstleiter Opta twitterte. Ein Elfmeter, der hitzige Debatten auslöste. Schalke-Coach Huub Stevens war außer sich. Würde er die Szene kommentieren, «kannst du bestraft werden», meinte der 65-Jährige.

Auch Daniel Caligiuri hatte kein Verständnis. Er meinte, dass er vorher geschubst worden sei und anschließend der Ball von der Schulter an seine Hand abgeprallt sei. Schiedsrichter Sascha Stegemann schaute sich die Bilder in der Review Area an und entschied schließlich auf Strafstoß. Eine richtige Entscheidung, wie Ex-FIFA-Schiedsrichter Markus Merk als Sky-Experte meinte.

Merk monierte vielmehr eine andere Szene, wo Stegemann daneben lag. Nach einer halben Stunde wurde Frankfurts Ante Rebic von Jeffrey Bruma recht deutlich im Strafraum gestoppt. Stegemann schaute sich die Bilder an, verzichtete aber trotzdem auf einen Elfmeter. «Ich weiß nicht, welche Bilder er gesehen hat», sagte Merk.

35

Luka Jovic
AngriffSerbien
Zum Profil

Person
Alter
26
Größe
1,82
Gewicht
85
Fuß
R
Daten

Liga NOS

Spiele
2
Tore
-
Vorlagen
-
Karten
---


Für Diskussionsstoff sorgte der Videobeweis auch in Stuttgart, wo Markus Weinzierl beinahe gesundheitliche Probleme bekam. «Wenn du in so einer Situation verantwortlich bist für eine Mannschaft, dann hast du zwei Herzinfarkte», sagte der Coach nach dem 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg. Sein Verteidiger Ozan Kabak hatte in der 75. Minute für den Endstand gesorgt. Allerdings dauerte es danach über zwei Minuten, bis der Videoschiedsrichter in Köln den Treffer wegen einer möglichen Abseitsstellung von VfB-Angreifer Anastasios Donis für gültig befand.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) stellte anschließend klar, dass es «keine technischen Probleme bei der Kalibrierung und Bereitstellung der Abseitslinie» gab. «Der Video-Assistent hat zur Entscheidungsfindung die Abseitslinie ohne Einschränkung nutzen können», schrieb die DFL auf Twitter.

(dpa)

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