Bayern gewinnt Test beim Süle-Comeback gegen Marseille

von Marcel Breuer | dpa18:18 Uhr | 31.07.2020
Sorgte beim Bayern-Test für das Siegtor: Serge Gnabry (M). Foto: Matthias Balk/dpa
Beim Testspiel-Comeback von Fußball-Nationalspieler Niklas Süle hat sich der FC Bayern über einen Sieg gefreut.

Eine gute Woche vor dem Champions-League-Ernstfall gegen den FC Chelsea gewannen die Münchner am Freitag mit 1:0 (1:0) gegen den neunmaligen französischen Meister Olympique Marseille.

Serge Gnabry (19. Minute) sorgte bei hochsommerlichen Temperaturen für den Treffer. Den Part des verletzten Benjamin Pavard auf dem Rechtsverteidigerposten übernahm Joshua Kimmich. Süle lief in der letzten halben Stunde erstmals seit seinem Kreuzbandriss im Oktober 2019 wieder auf.

Das erste Pflichtspiel nach der Kurzpause steht für den Doublesieger am kommenden Samstag im Achtelfinal-Rückspiel gegen Chelsea an. Nach dem 3:0-Erfolg vor der Corona-Zwangspause in London sind die Chancen auf das Weiterkommen für die Bayern bestens - dann würde das Königsklassen-Finalturnier vom 12. bis 23. August in Lissabon folgen.

Nach nicht einmal zwei Wochen im Training erlebte Trainer Hansi Flick im Geisterspiel am Bayern-Campus einsatzfreudige Stars. Vorstand Oliver Kahn war vom «erstaunlich hohen Niveau» des Tests gegen Frankreichs Vize-Meister angetan. Die Gäste sind schon wieder länger im Training, dafür liegt ihr letztes Pflichtspiel viel länger zurück.



Das Münchner Team, das ohne die Neuzugänge um Leroy Sané auflief, startete mit der Formation, die ziemlich genau der Startelf gegen Chelsea entsprechen wird. Kimmich wird gegen die Londoner aller Voraussicht nach auch rechts hinten für Pavard verteidigen, der wegen einer Bandverletzung an der linken Fußwurzel ausfällt. «Er stellt sich in den Dienst der Mannschaft», sagte Flick bei Magentasport über Kimmich, der sonst im Mittelfeld gesetzt ist. Nun spielten wie gehabt Leon Goretzka und anstelle von Kimmich Thiago die Zentrale.

Die Bayern-Bosse um Kahn durften sich bei rund 32 Grad über die verdiente Führung von Gnabry freuen. Der Nationalspieler dribbelte durch die in dieser Szene passive Olympique-Abwehr. Der Pass kam von David Alaba, über dessen Verhandlungsstand Kahn in der Halbzeit nichts Neues berichten konnte. «Wir müssen einfach schauen, ob wir da einen Weg finden, dass beide Parteien zufrieden sind», sagte der frühere Weltklasse-Torhüter. Alabas Vertrag läuft im Sommer 2021 aus, der FC Bayern will diesen verlängern, aber nicht um jeden Preis.

Der 24-Jährige Süle, der beim Pokalsieg Anfang Juli im Kader war, aber noch nicht eingesetzt wurde, durfte nun endlich wieder spielen. Wenn man nach neuneinhalb Monaten sein erstes Spiel mache, sei es klar, «dass nicht alle Abläufe und die hundertprozentige Spritzigkeit da sind. Ich brauche jetzt auch die Spielzeit, um zu alter Stärke zu kommen», sagte er: «Körperlich bin ich topfit. Der Spielrhythmus fehlt noch ein bisschen.»

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(dpa)

Jetzt haben wir so einen schönen Tag und reden hier über irgendwelche Pfeifen.

— Franz Beckenbauer in einer seiner berühmten Monolog-Pressekonferenzen als Teamchef des FC Bayern.