Bayern München ist auch im DFB-Pokal nicht zu bremsen und trotz einiger Wackler in der Schlussphase für den Bundesliga-Kracher gegen RB Leipzig gerüstet. Der Titelverteidiger setzte seinen beeindruckenden Siegeszug unter Hansi Flick auch beim turbulenten 4:3 (3:1) im Achtelfinale gegen die TSG Hoffenheim fort und hält damit Kurs auf Berlin.
Dabei erlebten die 71.500 Zuschauer in der Allianz Arena zunächst Fußball verkehrt: Bayern-Routinier Jerome
Boateng (8.) und Hoffenheims Kapitän
Benjamin Hübner (13.) trafen ins eigene Tor.
Thomas Müller (20.) und
Robert Lewandowski (36.) stellten die Weichen gegen lange Zeit erschreckend körperlose Kraichgauer noch vor der Pause auf den achten Pflichtspielsieg des Rekordmeisters in Folge. Nach Lewandowskis zweitem Treffer zum 4:1 (80.) leisteten sich die Bayern aber Nachlässigkeiten in der Abwehr und kassierten durch
Munas Dabbur (82./90.+2) noch zwei Treffer.
Danach schonte der Tabellenführer der Bundesliga Kräfte für das Topspiel am Sonntag (18.00 Uhr/Sky) gegen Verfolger RB. Das hätte sich rächen können, doch Hoffenheim konnte seine erste Achtelfinal-Niederlage im neunten Spiel trotz guter Chancen nach dem Wechsel nicht verhindern.
Die Bayern waren nach dem 1:2 in der Liga gewarnt. Allerdings fehlte den Gästen diesmal ihr damaliger Held
Sargis Adamyan (Sprunggelenk), der im Oktober beide Tore erzielt hatte. Stattdessen gab Winterzugang
Jacob Bruun Larsen sein Debüt, kam aber kaum zur Geltung. Beim 0:1, dem ein Ballverlust von
Philippe Coutinho vorausging, lenkte Boateng unglücklich einen Schuss von
Ihlas Bebou ins eigene Tor.
Danach übernahmen die Bayern das Kommando. Beim Ausgleich bedrängte Müller Gegenspieler Hübner, der den Ball mit dem Knie ins eigene Netz drückte. Beim 2:1 war es erneut Hübner, der gegen Müller nach einer Flanke von
David Alaba zu spät kam. TSG-Torwart
Philipp Pentke machte mit starken Paraden gegen Lewandowski (23.) und
Serge Gnabry (24., 25.) weitere Chancen zunichte, patzte aber vor dem 1:3 mit einer verunglückten Faustabwehr.
Dass Flick mit Gnabry, Philippe Coutinho und
Corentin Tolisso drei frische Kräfte gebracht hatte, machte sich nicht negativ bemerkbar - im Gegenteil. Die Bayern strahlten vor allem in der ersten Hälfte wie zuletzt gewohnt eine unerschütterliche Ruhe und Dominanz aus. Allerdings spielte die TSG da auch unverständlich passiv und fiel immer wieder auf dieselben Münchner Spielzüge herein.
Dennoch änderte Trainer Alfred Schreuder nach dem Seitenwechsel zunächst nichts an Personal und Ausrichtung. Müller (52.) hätte dies beinahe bestraft, danach verloren die Bayern jedoch Tempo und Faden. Bebou (56.),
Steven Zuber (71.), der am stark reagierenden
Manuel Neuer scheiterte, und
Christoph Baumgartner (74.) vergaben gute Gelegenheiten zum Anschlusstreffer. In der Schlussphase wurde es dank Toren auf beiden Seiten und dem Debüt von Bayerns Winterzugang
Alvaro Odriozola aber nicht langweilig, zumal Dabbur doppelt traf.
(sid)