Mit einer weltmeisterlichen Energieleistung hat Frankreich die nächste große Enttäuschung noch abgewendet und das Finale der Nations League erreicht.
Die Equipe tricolore kam trotz eines 0:2-Rückstandes noch zu einem 3:2 gegen Belgien und darf damit drei Jahre nach dem WM-Triumph auf den nächsten Titel hoffen. Frankreich trifft nun am Sonntag (20.45 Uhr/ARD und DAZN) in Mailand im Finale auf Spanien, das am Mittwoch Europameister Italien 2:1 besiegt hatte.
Karim Benzema (62. Minute),
Kylian Mbappé per Foulelfmeter (69.) und Theo Hernandez (90.) erzielten die Tore für die Franzosen, die Ende Juni bei der EM noch an der Schweiz im Elfmeterschießen gescheitert waren. Belgien war durch
Yannick Carrasco (37.) und Stürmerstar
Romelu Lukaku (41.) in Führung gegangen, verpasste nach der schwachen zweiten Halbzeit aber die Revanche für die Niederlage im WM-Halbfinale 2018. Damit müssen die Roten Teufel weiter auf den ersten internationalen Titel seit dem Olympiasieg 1920 warten.
Die Franzosen hatten ihren Traumsturm mit Kylian Mbappé, Karim Benzema und
Antoine Griezmann aufgeboten. Schließlich war Wiedergutmachung für die EM angesagt. Doch zunächst war es die belgische Mannschaft, die dem kriselnden Weltmeister die Grenzen aufzeigte. Angetrieben von Superstar
De Bruyne präsentierten die Belgier die reifere Spielanlage und waren auch vor dem Tor deutlich gefährlicher.
«Ich will ein Turnier gewinnen», hatte Lukaku angekündigt. Und der Torjäger ging gleich voran, als er Frankreichs Keeper
Hugo Lloris zu einer Glanzparade zwang (4.). Danach sorgte auch Mbappé auf der Gegenseite für Akzente.
7Kylian Mbappé
•Angriff•Frankreich
Zum Profil
Person
Alter
25
Größe
1,78
Gewicht
73
Fuß
R
Saison 2020/2021
Ligue 1
Spiele
31
Tore
27
Vorlagen
7
9Romelu Lukaku
•Angriff•Belgien
Zum Profil
Person
Alter
30
Größe
1,90
Gewicht
93
Fuß
L
Saison 2020/2021
Serie A
Spiele
36
Tore
24
Vorlagen
11
Die Führung der Roten Teufel leitete aber De Bruyne mit seinem Pass auf Carrasco ein. Der Mann von Atletico Madrid düpierte mit einem Haken Bayern-Verteidiger
Benjamin Pavard und schoss aus zwölf Metern ein. Frankreich war geschockt und kassierte den nächsten Tiefschlag. Wieder war es De Bruyne, der diesmal für Lukaku auflegte. Der wuchtige Torjäger kam mit einer Körpertäuschung an Lucas Hernandez vorbei, dem anderen Münchner Verteidiger im Team der Franzosen, und traf aus spitzem Winkel zum 2:0.
Womöglich schon die Entscheidung? Mitnichten. Der Weltmeister zeigte nach der Pause eine Reaktion, erarbeitete sich ein Übergewicht und kam zu Torchancen. Scheiterte Griezmann noch aus kurzer Position (58.), machte es Benzema besser: Nach Zuspiel von Mbappé ließ sich der Torjäger von Real Madrid auch von drei, vier Gegenspielern nicht beeindrucken.
Frankreich drängte weiter. Nach einem Foul von
Youri Tielemans an Griezmann verweigerte Schiedsrichter Daniel Siebert zunächst den Strafstoß, revidierte nach Kontaktaufnahme mit dem VAR aber seine Entscheidung. Diesmal zeigte Mbappé, der gegen die Schweiz noch verschossen hatte, keine Nerven und traf zum Ausgleich.
Dann überschlugen sich die Ereignisse: Lukakus Tor wurde wegen Abseitsstellung nicht gegeben. Auf der Gegenseite traf
Paul Pogba per Freistoß die Latte, ehe Hernandez mit einem wuchtigen Schuss die Franzosen jubeln ließ.
Belgien
•Fifa-Weltrangliste: 1•Stand: 18.02.2021
Frankreich
•Fifa-Weltrangliste: 2•Stand: 18.02.2021
© dpa-infocom, dpa:211007-99-520639/3
(dpa)