Er war doppelt erfolgreich: Saif Ghezal
Er war doppelt erfolgreich: Saif Ghezal
Der BSC Young Boys kam gegen einen stark aufspielenden FC Thun erst durch drei Tore in den letzten zehn Minuten zum etwas schmeichelhaften Sieg. 18.300 Zuschauer, darunter viele Kinder, verfolgten das Kantonalderby an diesem nasskalten Ostersamstag.
Die heimstarken Young Boys konnten bestritten das letzte Spiel auf dem Kunstrasen gegen den FC Thun, bevor der Untergrund einem UEFA-tauglichen Naturrasen Platz machen musste. Gerade rechtzeitig entdeckten die Berner, dass man auch auf natürlichem Terrain siegen kann und besserten in den letzten beiden Spielen auf fremdem Boden ihre Auswärtsbilanz auf.
Der Gegner aus Thun hoffte nach dem Rücktritt von Präsident Weder auf mehr Ruhe und endlich die nötige Konzentration auf die Arbeit. Diese zeigten die Oberländer zu Beginn eindrücklich. Knapp vier Minuten Druck reichten aus, um Rama vor Wölflis Tor frei zu spielen. Der ehemalige Nationalspieler ließ sich nicht zweimal bitten. Die Gelbschwarzen reagierten wenig überzeugend, kamen aber dennoch zu einem Lattentreffer von Yapi (6.). Pomadig nannte YB Trainer Andermatt den Auftritt seiner Young Boys. Es machten vornehmlich die Gäste Druck. Erst in der 25. Minute schrammte ein Schuss von Yakin knapp an Bettonis Tor vorbei. Zehn Minuten später holte Guldan Schneuwly von den Beinen und war mit der Gelben Karte noch gut bedient. Schneuwly war der letzte Mann vor dem Tor, was eigentlich Rot hätte geben müssen. Der daraus folgende Freistoss von Yakin wäre wohl von selber ins Tor gegangen, aber eine sanfte Berührung durch Ghezal ließ diesen als Torschützen aufscheinen.
Nach der Pause waren wieder die Gäste für die Musik besorgt. Gerber war der erste, der aufs Berner Tor schoss. Scarione tänzelte locker durch die Verteidigung des Heimteams und nutzte in der 79. Minute einen Abpraller zur erneuten Thuner Führung. Andermatt hatte inzwischen mit Regazzoni, Varela und Frimpong die Offensive verstärkt. Aber es war wieder der überzeugende tunesische Innenverteidiger Ghezal der mit einem Schuss aus 30 Metern den Ausgleich besorgte (84.). Vier Minuten später nutzte Frimpong nach einer verwirrenden Kombination die ihm gebotenen Freiräume zur erstmaligen Berner Führung. Thun Trainer Van Eck beklagte indes eine Abseitsstellung, womit er vermutlich nicht so falsch gelegen sein durfte. In der Nachspielzeit verwertete Varela mit einem feinen Heber ein schönes Zuspiel von Yakin und machte den sechsten Heimsieg für die Berner in Folge endgültig klar.
Andreas Beck, Bern