Bundesliga 2002/2003 - 1. Spieltag - Fr., 09.08.2002 - 20:00 Uhr
2:2
HZ - 2 : 1

Der BVB schaltete zu früh ab

Torgarant des BVB: Ewerthon

Torgarant des BVB: Ewerthon

Torgarant des BVB: Ewerthon

In dem für die Bundesliga in der 40. Saison erstmals eingerichteten Eröffnungsspiel waren gerade einmal 55 Sekunden vergangen, als Dortmunds Jens Lehmann hinter sich greifen durfte. Eine Alves-Flanke von rechts auf Bart Goor nahm der Belgier aus der Drehung und traf ins lange Eck. Ganze drei Minuten später – auch die Berliner Deckung schien noch nicht optimal aufgebaut – tankte sich der lange Jan Koller halbrechts am Fünfmeterraum durch und legte für den mitgelaufenen Neu-BVBler Torsten Frings auf, der trotz Bedrängnis einschoss. Es sollte die aufregendste Phase der gesamten Partie folgen. Der Schlagabtausch, in dem die Abwehrspieler beider Teams in nicht wenigen Aktionen gegen die eifrigen Angreifer den Kürzeren zogen, verhalf Ewerthon, Goor, Preetz und Alves zu guten Möglichkeiten. Doch erst nach einer Rosicky-Ecke (36.) gelang den mittlerweile eindeutig dominierenden Borussen der Führungstreffer. Ewerthon erwischte das Leder im Getümmel vor Kiraly mit dem Kopf, traf den linken Pfosten, von wo aus der Ball die Linie entlang flog, den rechten Pfosten touchierte, zu Ewerthon zurücksprang und von dem quirligen Brasilianer eingelocht wurde. Von den Berlinern war in der Offensive vor und nach der Pause kaum etwas Erbauliches zu sehen.
Rosicky dagegen läutete den zweiten Durchgang mit einem Freistoß-Alu-Treffer ein (47.). Doch insgesamt wurden die Torszenen seltener und zwangen die Torhüter nicht mehr zu Heldentaten. Der BVB beherrschte die im Aufbau äußerst fehlerhaften Gäste sicher, tat aber immer weniger nach vorne. Mittelfelduelle boten noch die unterhaltsamsten Aspekte. Coach Sammer brachte zur 2:1-Absicherung Oliseh für Ewerthon, schimpfte wie ein Rohrspatz wenn der Ball nicht in den Reihen gehalten wurde und musste doch noch den Ausgleich seiner nachlassenden Truppe hinnehmen. Marcelinhos Querlupfer über die BVB-Abwehr-Köpfe hinweg fand „Zecke“ Neuendorf, der sich diese Chance zu Herzen nahm (85.). Die anfangs muntere Partie vergurkte der BVB im zu früh eingelegten Rückwärtsgang.

Roberto Baggio, der Mozart des Fußballs! Nicht nur, was sein Freistoßgenie angeht.

— Heribert Faßbender.