Bundesliga 2002/2003 - 10. Spieltag - Sa., 26.10.2002 - 15:30 Uhr
3:3
HZ - 1 : 2

Fußball-Unterhaltung der abwechslungsreichen Art

Ideengeber und Freistoß-Experte: Mehmet Scholl

Ideengeber und Freistoß-Experte: Mehmet Scholl

Ideengeber und Freistoß-Experte: Mehmet Scholl

Beide Mannschaften wurden in der Woche verstärkt von den Medien gewürdigt. Bayern als CL-Loser - Hannover bzw. Torjäger Bobic als "Mann ohne BVB-Aktien". Dabei lagen vor und nach dem hiesigen Aufeinandertreffen die Probleme ganz woanders: In der Abwehr. Bei Bayern fehlte Kahn (Muskelfaserriss) - bei 96 Linke (zuletzt Verursacher des "offenes Scheunentores"). Verwunderlich war deshalb auch nicht, dass bereits in der 4. Minute das 1:0 durch Heimspiel-Schütze und Ersatz-Kapitän Elber notiert werden konnte. Doch die Niedersachsen ließen sich nicht schocken. Der Ausgleich nach 17 Minuten kam für Beobachter nicht überraschend - nur das Wie. Wessels unterlief eine Krupnikovic-Ecke und Verteidiger Zuraw köpfte ein. Daraufhin entwickelte sich ein flotter, offensiv geprägter Schlagabtausch der unterhaltsamen Art. Kurz vor der Pause war es der Außenseiter, der ins Tor traf. Thiam half dabei, indem er an der rechten Strafraumgrenze den Ball vertändelte, den Idrissou aufs Tor bugsierte. Der Wessels-Abpraller konnte dann von Stendel problemlos eingeschoben werden (44.).

Natürlich waren nach dem Wechsel die Bayern überlegen, doch sie agierten insgesamt zu durchsichtig. 96 begnügte sich mit Konterversuchen und verzeichnete dabei gar einen Krupnikovic-Lattenknaller (70.). Dann der FCB-Doppelschlag: Zuerst ein gekonnter Scholl-Freistoß (75.), dann ein Elber-Tor (80.), das im Nachschuss fiel. Es waren die Resultate von unermüdlichen FCB-Bemühungen, die zwar meist umständlich vorgetragen, aber zumindest zweimal cool abgeschlossen wurden. Doch ein Kuffour-Eigentor, der eine Stefulj-Hereingabe unglücklich vor Stendel über die Torlinie drückte (83.), rückte die Verhältnisse wieder gerade. Fazit: Weder spielte Bayern wie der kommende Meister, noch agierte Hannover wie ein Absteiger. Gute Fußball-Unterhaltung.

Man trifft immer nur dann ein Tor, wenn man auf die Bude schießt.

— Werner Altegoer, legendärer Präsident des VfL Bochum.