Bundesliga 2002/2003 - 13. Spieltag - Sa., 16.11.2002 - 15:30 Uhr
1:0
HZ - 1 : 0

Kontrollierter Grottenkick

Schoss ein Tor, dass das Spiel zerstörte: Ewerthon

Schoss ein Tor, dass das Spiel zerstörte: Ewerthon

Schoss ein Tor, dass das Spiel zerstörte: Ewerthon

Nach den erfolglosen Spielen der Vorwochen wurde Borussia Dortmund bereits in die Ecke der Krisenklubs gestellt, im Austausch mit dem FC Bayern, den die Gazetten nach dem Sieg über den BVB vom letzten Spieltag bereits auf dem Weg der Genesung sahen. So begann das von verschiedenen Spielerausfällen geplagte Sammer-Team schwungvoll, um die Krise offensiv zu bekämpfen. Eine Flanke Rickens vom rechten Flügel her leitete das für den BVB äußerst beruhigende, frühe 1:0 ein. Jentzsch kam nur mit einem Arm an den Ball, lenkte das Spielgerät weiter auf den zweiten Pfosten in Fünfmeterraumhöhe, von wo aus Ewerthon volley abzog und traf (5.). Etwas Dümmeres hätte der Spielkultur der Partie nicht passieren können. Dortmund spielte nun obervorsichtig aus einer gut gestaffelten Deckung heraus und riskierte nur das Nötigste. Die Löwen waren froh, dass der BVB-Druck nachließ und agierten selbst vorsichtig, in der Hoffnung irgendwann per Konter den Ausgleich zu erzielen. Das Resultat war ein kontrollierter Kick der besonders langweiligen Art. Kurze Ausreißer - Kopfballeinlagen vor der Pause von Madouni und Koller, die Jentzsch nicht wirklich gefährdeten - sollten bereits zu den letzten halbwegs ernstzunehmenden Torchancen der Begegnung gehören.

Wie es möglich war, die zweite Halbzeit von beiden Seiten her noch passiver zu gestalten, wäre eine Frage an die Trainer wert, deren Aussagen nach dem Spiel abwegige Beschönigungen eines Grottenkicks in der zweiten Halbzeit waren, als wüssten die Zuschauer nicht, ein mieses von einem besseren Spiel zu unterscheiden. Daran änderte auch die einzige echte Tormöglichkeit der Münchener in der 84. Minute nichts, als Schroth und Agostino knapp an einer Hereingabe vorbeiflogen. Diese Möglichkeit war der Höhepunkt einer zehnminütigen Angriffsphase der Sechziger vor dem Schlusspfiff, die zu spät, zu halbherzig und spielerisch zu schwach daherkam. Es war nie ein Spitzenspiel.

Das schaue ich mir gar nicht erst an, da warte ich einfach nur, bis in Köln gehupt wird.

— Stefan Raab über das WM-Spiel Türkei gegen Senegal