Starke Werder-Vorstellung gegen den Tabellennachbarn

Stand zwei Mal goldrichtig: Angelos Charisteas

Die hohen Erwartungen vor der Rückrunde konnte von den beiden Rivalen um die internationalen Plätze nur Hertha bestätigen. Doch in Bremen mussten sich die Berliner schon in den ersten Minuten von den beweglicheren Bemühungen der Gastgeber zurückdrängen lassen. Ailton (9.) vergab jedoch die beste Möglichkeit der Startphase und ein individueller Durchbruch von Friedrich stellte die Kräfteverhältnisse überraschend auf den Kopf (22.). Beirren ließen sich die UEFA-Cup-Platz-ambinionierten Werderaner jedoch keineswegs. Per Doppelschlag drehten Krstajic (24.) und Magnin (27.), jeweils nach zu kurz abgewehrten Eckbällen, mit Schüssen durch Freund und Feind hindurch, die Partie. Die Schaaf-Elf ruhte sich danach nicht auf diesen frischen Lorbeeren aus und setzte die nach vorne fehlerhaft agierenden Hauptstädter weiter unter Druck. Lohn dafür war das 3:1 nach einem Ailton-Sprint, dessen Abschluss Kiraly nur kurz abwehren konnte. Charisteas staubte ohne Probleme ab (37.).

Nach dem Wechsel kam Hertha besser ins Spiel, erarbeitete allerdings keine brenzligen Situationen. Die nun tiefgestaffelte Bremer Deckung behielt den Überblick und durch schnelle Konter blieben die Gastgeber präsent. Etwas fahrlässig gingen Charisteas und Ailton jedoch mit einigen guten Möglichkeiten um, doch die Tendenz deutete klar in Richtung 4:1. Den fälligen Treffer leitete der gut aufgelegte Micoud per Sololauf ein. Charisteas bewies nach der exzellenten Vorarbeit des Franzosen Abschlussqualitäten und lochte unbedrängt ein (77.). Die Resultatsverkürzung vom besten Berliner, Marx, machte den Kohl für die Gäste dann auch nicht mehr fett (80.). Hertha litt unter einer schlechten Tagesform Marcelinhos und damit an der fehlenden Kreativität im Angriff, während die Bremer einmal mehr gegen einen Mitkonkurrenten aus dem oberen Tabellenviertel zu überzeugen wussten.