Bundesliga 2003/2004 - 4. Spieltag - Sa., 23.08.2003 - 15:30 Uhr
4:1
HZ - 3 : 0

Schalke in Bremen weiterhin nur Punktelieferant

Bereits im zweiten Bundesliga-Einsatz für Werder eine krasse Verstärkung: Ümit Davala

Bereits im zweiten Bundesliga-Einsatz für Werder eine krasse Verstärkung: Ümit Davala

Bereits im zweiten Bundesliga-Einsatz für Werder eine krasse Verstärkung: Ümit Davala

War es die Tatsache, dass Schalke 04 in den letzten Jahren regelmäßig die Punkte im Weserstadion abgab und das Team bereits mit dem Abpfiff die weiße Fahne als einzige Abwehrmaßnahme zu hissen gedachte? Oder war es doch nur schlichtweg der grandiose Start der Werder-Elf, die ihren Gegenspielern in Technik, Kampf, Spielwitz etc. von der ersten Minute an den Rang abliefen. Jedenfalls war die einzige Überraschung der ersten Viertelstunde, dass es nur 1:0 für die Bremer durch ein Tor von Charisteas (13.) stand. Zuvor hatten Borowski und Micoud fette Möglichkeiten vertan, so dass sich erste Zuschauer bereits die Haare rauften. Schalke hatte in der elften Minute durch Sand kurz angedeutet, dass sich wohl doch noch ein Fünkchen Gegenwehr in dem Team befinden könnte. Damit war das S04-Kapitel "Offensive im Weserstadion" bereits wieder zugeschlagen. Und die Bremer legten tatendurstig nach. Der neue Wirbelwind am rechten Flügel, Ümit Davala, tanzte Kobiashwili aus, flankte vor den Fünfmeterraum, wo Borowski mit langem Bein mutterseelenallein zum 2:0 vollstreckte. Beim 3:0 schnellte Ailton über halbrechts nach gekonntem Micoud-Pass um Waldoch herum und ließ seinen Ex-Kollegen "Fäustel" Rost (mit einer kleinen Körpertäuschung vor dem geschickten Schüsschen) alt aussehen (38.).

Dass sich das euphorisierende Spiel der Bremer nach dem Wechsel nicht in der gleichen Form fortsetzten würde, war eigentlich jedem Besucher klar. Doch auch als Werder einige Gänge runter geschaltet hatte, war von einem Schalker Bemühen, an diesem Nachmittag noch etwas Konstruktives zu gestalten, wenig zu vermerken. Werder dominierte (FC Bayern-like) halt nur etwas kontrollierter - mit der Ausnahme, dass die Chancenverwertung arg nachließ. Dabei taten sich Ailton, Stalteri und Borowski an vorderster Stelle hervor. Kaum war jedoch der schnelle Haedo-Valdez auf dem Platz, tat sich wieder eine entscheidende Lücke in der Gelsenkirchener "Deckung" auf, die der junge Mann trocken zum nächsten, längst überfälligen Treffer nutzte. Noch im 4:0-Taumel begriffen, achteten die Werderaner doch noch auf die Etikette als hanseatische Gastgeber und ließen Agali zum Ehrentor einköpfen. Eine kulante Geste der heute saustarken Schaaf-Elf - verdient hatten es die destruktiven Schalker an diesem "schwarzen Tag" (Manager Assauer) eigentlich nicht.

Ich habe noch nie eine so schlechte Stimmung im Bus erlebt. Es war kein Licht an und niemand hat Skat gespielt.

— Werders Manager Willi Lemke zum 0:3 im Meisterpokal bei Dynamo Berlin.