Bundesliga 2003/2004 - 4. Spieltag - Sa., 23.08.2003 - 15:30 Uhr
1:0
HZ - 0 : 0

Dortmunder Launen unterlagen Kölner Engagement

Bewies einmal mehr seine Ausnahmestellung als Kunstschütze in Köln: Dirk Lottner

Bewies einmal mehr seine Ausnahmestellung als Kunstschütze in Köln: Dirk Lottner

Bewies einmal mehr seine Ausnahmestellung als Kunstschütze in Köln: Dirk Lottner

Aufgrund dreier Niederlagen zum Saisonstart standen die Kölner vor dem West-Derby gegen die Borussen bereits mit dem Allerwertesten in der Nähe der Wand. Als die Gäste dann auch noch mit flüssigen Kombinationen den Kölnern zu Leibe rückten und deren Abwehrqualitäten testeten, sah alles nach einem weiteren Rückschlag für die Geißbock-Fans aus. Doch Dortmund machte zuwenig aus dem Übergewicht. Wörns vergab eine Riesenchance (8.) und Rosicky ließ sich zu oft fallen, anstatt seine Kräfte in bessere Ideen zu stecken. Zudem konnte Addo nicht an die Form vorheriger Spiele anknüpfen und Koller sowie Amoroso (Ausnahme ein Solo des Brasilianers - Wessels mit Topp-Abwehr, 35.) verhaspelten sich im Angriffszentrum immer öfter. Köln kam zwar über den Kampf im Verlauf der ersten Hälfte nach und nach besser ins Match, doch Gefahr ging nur durch Lottner-Freistöße aus (Ausnahme eine Helbig-Chance, 29.), von denen der Beste in der 41. Minute an die Latte knallte.

Jenseits des vor der Pause recht flüssigen Spiels fehlte dem BVB irgendwie der absolute Wille, der totale Druck nach vorne. Den zeigten nun die Kölner. Technisch längst nicht so beschlagen wie die Gäste, gingen sie aber immer stärker in die Zweikämpfe und kauften den Borussen anwachsend den Schneid ab. Ferner schossen die Gastgeber nun aufs Tor, sobald sich eine Chance ergab. Die Folge waren einige Glanzparaden von Weidenfeller und eine Alu-Berührung nach abgelenkter Springer-Flanke durch Fernandez. Dortmunds Keeper hatte gegen den Lottner-Kunstschuss (schnell ausgeführter Freistoß, mit nur einem Meter Anlauf) aus der 57. Minute allerdings keine Chance. Wie plötzlich wieder aufgeweckt, versuchten die Gäste mit längst nicht mehr zeitgemäßen BVB-Mitteln (Brechstange etc.), den Rückstand wieder wett zu machen. Das Resultat: Köln blieb bei Kontern gefährlicher - die Dortmunder verkrampften im Angriff umso mehr. Somit ging der FC-Sieg in Ordnung, weil sich die Sammer-Truppe wiedereinmal als launische Diva darstellte.

Markus Babbel hatte in der Mannschaft den Spitznamen Sommerloch.

— Mehmet Scholl, FC Bayern, über den ,,wechselwilligen" Markus Babbel, der 2000 dann tatsächlich von München nach Liverpool wechselte.