Bundesliga 2004/2005 - 11. Spieltag - Sa., 30.10.2004 - 15:30 Uhr
1:0
HZ - 1 : 0

Weidenfellers Tag

Sicherer, reaktionsschneller Rückhalt der BVB-Defensive: Roman Weidenfeller

Sicherer, reaktionsschneller Rückhalt der BVB-Defensive: Roman Weidenfeller

Sicherer, reaktionsschneller Rückhalt der BVB-Defensive: Roman Weidenfeller

Das Lazarett in Dortmund war angewachsen. Acht nominelle Startelf-Kicker fehlten. Leverkusen wollte endlich auswärts punkten - die Borussen den ersten Heimsieg einfahren. Nur ein Unterfangen konnte gelingen.

Vom Auswärtssieg in Berlin getragen, begann der BVB recht forsch und selbstbewusst. Doch auch die Werkself ließ nichts unversucht, den Ball nach vorne zu tragen. Letztlich neutralisierten sich die Teams aber weitestgehend, da sich die Abwehrreihen keinen Lapsus erlaubten und die Strafraumlinien wie unsichtbare Mauern wirkten. Somit blieben Fernschüsse von Ewerthon und Rosicky in den ersten zwanzig Minuten die einzige Ausbeute an prickelnden Torszenen. Das Spiel lebte hauptsächlich von teils kämpferisch packenden Positionsauseinandersetzungen im Mittelfeld, die jedoch bestenfalls kleinen Raumgewinn einbrachten. Erst in den letzten Minuten vor der Pause wurde es brenzlig für die Torhüter. Zuerst gelang Bayer ein toller Angriff über den rechten Flügel, wo Freier zu einer schönen Flanke kam, die Berbatov ins Netz köpfte. Der Bulgare stand jedoch einen Schritt im Abseits und durfte dieses Tor nicht zu seinen bisherigen addieren. Im Gegenzug wurde der Ball hoch nach vorne geschlagen, wo der lange Koller im vorderen Mittelfeld ein Kopfballduell gewann. Die Weiterleitung des Tschechen riss über halbrechts die Bayer-Abwehr auf, in die Ewerthon stieß, der Butt im Abschluss erfolgreich tunnelte (41.). Bayer versuchte sogleich zurück zu schlagen, doch Berbatov und Schneider scheiterten kurz hintereinander an Weidenfeller.

Der Dortmunder Schlussmann sollte auch im zweiten Durchgang zum Turm in der Schlacht avancieren. Zuerst hatte der BVB zwar noch durch Koller und Dede erste Möglichkeiten, doch dann war fast nur noch Leverkusen am Drücker. Eingeschnürt in der eigenen Hälfte, wuchs Dortmunds Abwehrarbeit, mit einem tollen Weidenfeller als Rückhalt, in zig Situationen über sich hinaus. Zudem hatten die Gastgeber bei einem Pfostenschuss von Schneider das Glück der Tüchtigen. Als Bayer in der Schlussphase mit Mann und Maus stürmte, ergaben sich auch wieder Kontermöglichkeiten für die Gastgeber, wobei Dede zwei Minuten vor Schluss sogar noch einmal den Pfosten traf. Bei einem weiteren Gegenzug in der Nachspielzeit konnte Nowotny den Brasilianer nur per Notbremse behindern und musste zum achten Mal in seiner Bundesligakarriere vorzeitig vom Platz. Damit war der schwer erkämpfte Dreier für den BVB endgültig in trockenen Tüchern.

Vorne gewinnst du die Spiele, hinten die Meisterschaften!

— Bruno Hübner