Stuttgarter Frustbewältigung

Schoss kein Tor, überragte jedoch den Rest der Akteure: Aliaksandar Hleb

Nach zuletzt drei Niederlagen in der Bundesliga schoss der VfB Stuttgart Schlusslicht Hansa Rostock regelrecht ab. Zwei Standards leiteten die Gäste-Niederlage ein, bevor sich in der zweiten Halbzeit auch individuelle Fehler bei der Schlünz-Truppe einstellten.

Das Spiel im Gottlieb-Daimler-Stadion begann ausgeglichen. Rostock wirkte zunächst nicht wie ein Tabellenletzter. Bis zum ersten Standard der Schwaben. Eine weite Freistoßflanke von Hleb aus 40 Metern zentraler Position fand drei Meter vor dem Hansa-Tor den freistehenden Meißner, der mit dem rechten Fuß den Ball nur noch zur frühen Führung verlängern musste (7.). Aber auch nach dem Rückstand versteckten sich die Rostocker nicht und konnten die Partie gegen spielerisch stärkere Stuttgarter weiter offen gestalten. Lediglich bei Aktionen des Weißrussen Hleb oder bei Freistößen geriet die Defensive der Mecklenburger ins Wanken. Auf der anderen Seite sorgten die Gäste über Prica und di Salvo zumindest hin und wieder für Gefahr vor dem Tor von Hildebrand. Es dauerte bis zur 38. Minute, bevor Heldt von der rechten Seite einen Freistoß scharf vor das Tor brachte. Kuranyi war mit der Stiefelspitze den Bruchteil einer Sekunde schneller am Ball als Gegenspieler Möhrle sowie Keeper Schober und vollstreckte zum 2:0. Rostock steckte auch danach nicht auf und hatte praktisch mit dem Pausenpfiff die große Chance zum Anschluss. Nach einem Stranzl-Foul an di Salvo vergab Rydlewicz vom Punkt jedoch kläglich (45.).

Im zweiten Durchgang dauerte es elf Minuten, ehe Cacau für die endgültige Entscheidung sorgte. Die Vorlage gab mit Hill sogar ein Rostocker, der den Ball lediglich auf seinen Kollegen Persson zurückspielen wollte. Doch dies misslang völlig, so dass Cacau allein auf Schober zulaufen konnte, diesen umspielte und souverän mit rechts zum 3:0 ins leere Tor einschob (56.). Stuttgart suchte auch nach der Entscheidung weiter den Weg nach vorne. Bei der Hansa-Kogge war nach dem dritten Treffer die Moral endgültig gebrochen. Doch es sollte noch schlimmer kommen. Einen umstrittenen Handelfmeter nutzte Heldt in der 79. Minute zum vierten Treffer für das Sammer-Team. Rostock war zwar weiter bemüht, konnte aber vor dem Tor der Schwaben kaum noch Akzente setzen. Durch die vierte Pleite in Folge verlor das Schlusslicht weiter an Boden. Der VfB fand dagegen mit dem Sieg und nur noch einem Zähler hinter dem Spitzenduo Wolfsburg/Schalke (zudem punktgleich mit dem FC Bayern) wieder in die Erfolgsspur zurück.

Kai Endres