Bundesliga 2004/2005 - 13. Spieltag - Sa., 13.11.2004 - 15:30 Uhr
1:3
HZ - 0 : 1

Rangnicks erste Niederlage

Glänzte nach seiner Einwechslung vorne und hinten: "Zecke" Neuendorf

Glänzte nach seiner Einwechslung vorne und hinten: "Zecke" Neuendorf

Glänzte nach seiner Einwechslung vorne und hinten: "Zecke" Neuendorf

Schalke 04 wollte seinen Siegeszug in der Liga auch gegen Hertha BSC Berlin fortsetzen. Doch Falko Götz hatte sein Team taktisch perfekt auf die vielbeschäftigte Rangnick-Truppe eingestellt. So war der Dreier für die Hauptstädter trotz geringerer Spielanteile nicht unverdient.

Mit der Herreinnahme von Ailton für Varela setzten die Schalker auf Offensive in der heimischen Arena. Doch zunächst näherten sich die Berliner über Marcelinho (2.) und Bastürk (3.) dem Tor mit ersten Schussversuchen. Die Gastgeber fanden nur schwer in die Partie. Gegen eine kompakte und aufmerksame Hertha-Defensive wollte der letzte Pass einfach nicht gelingen. Zudem fehlte bei Versuchen von Asamoah, Sand und Ailton in der ersten halben Stunde das nötige Zielwasser. In der 42. Minute nutzten die Hauptstädter ihre größte Gelegenheit zur schmeichelhaften Pausenführung. Nach Fathis Hereingabe von der linken Seite verlängerte Rafael den Ball mit seinen kaum vorhandenen Haarspitzen zu Marcelinho, der allein vor Rost aus wenigen Metern das 1:0 besorgte. Die vermeintliche Abseitsstellung des Berliner Spielmachers war auch nach vielen Superzeitlupen nicht in letzter Konsequenz auszumachen.

Nach dem Ausgleich sah es zu Beginn der zweiten Halbzeit nicht aus. Doch dann tankte sich Pander auf der linken Seite durch und zog eine seiner gefürchteten scharfen Flanken nach innen. Hertha-Keeper Fiedler rutschte der Ball durch die fangbereiten Hände, so dass Asamoah aus fünf Metern nur noch zum 1:1 abstauben musste (50.). Die Gäste ließen sich durch dieses Missgeschick jedoch nicht aus der Ruhe bringen. Weiter blieben sie ihrer defensiven Grundhaltung treu. Die spielerisch immer müder wirkenden Schalker fanden dagegen kein Mittel. Zudem bewies Falko Götz mit der Einwechslung von Neuendorf in der Schlussphase das richtige Händchen. Nach nur wenigen Sekunden auf dem Platz setzte sich "Zecke" energisch durch und schoss von der Strafraumgrenze flach aufs Tor. Rost konnte den Ball gerade noch abwehren, war allerdings gegen den Abstauber von Rafael machtlos (71.). Die Königsblauen erhöhten nach dem Rückstand trotz erkennbarer Müdigkeit die Schlagzahl. Dem Ausgleich stand allerdings erneut Neuendorf im Weg. Für seinen geschlagenen Torhüter Fiedler rettete der Eingewechselte gegen einen Kopfball von Sand auf der Linie (81.). Kurze Zeit später entschieden die Berliner das Spiel. Nach einer Marcelinho-Ecke von der linken Seite durfte Kovac unbedrängt aus sechs Metern zum 1:3 einnicken (83.). Lincoln hatte zwar im direkten Gegenzug mit einem Distanzschuss an die Unterkante der Latte Pech (84.), doch am Sieg der taktisch cleveren Gäste gab es nun keine Zweifel mehr. Mit dem zweiten Auswärtssieg in Folge schlich sich die Götz-Truppe auf leisen Sohlen nach oben. Schalke behielt trotz der Niederlage seinen Platz in der Spitzengruppe.

Kai Endres

In England gibt es keine Schauspielerei. Da darfst du dich auf dem Platz nur behandeln lassen, wenn das Beim drei Meter entfernt von dir liegt.

— Christian Ziege