Bundesliga 2004/2005 - 19. Spieltag - Sa., 29.01.2005 - 15:30 Uhr
2:4
HZ - 0 : 2

Moderner Konterfußball

An drei Club-Toren beteiligt: Markus Schroth

An drei Club-Toren beteiligt: Markus Schroth

An drei Club-Toren beteiligt: Markus Schroth

Erneut schlug der 1. FC Nürnberg manchem Wett-Freund ein Schnippchen und gewann humorlos, aber auch völlig verdient im Rahmen einer piekfeinen Präsentation modernen Konterfußballs beim Titelaspiranten VfB Stuttgart.

Die erste Torchance hatte zwar Tiffert für den erwartet flott startenden VfB, doch während der Stuttgarter die Kugel am Tor vorbeisetzte, machten die Nürnberger bei ihrem ersten ernstzunehmenden Angriff das 1:0. Markus Daun, der gegenüber Robert Vittek den Vorzug erhalten hatte, legte halbrechts vor dem Strafraum Sven Müller den Ball auf, der Hildebrand mit einem trockenen Schuss ins linke Eck überraschte (6.). Selbst ihren zweiten Angriff schlossen die Gäste erfolgreich ab. Diesmal trickste sich Mintal rechts im 16er an Babbel vorbei, lupfte auf Schroth, dessen Kopfball für Hildebrand erneut nicht zu erreichen war (11.). Antworten hatten die Schwaben trotz Feldüberlegenheit in der nächsten Viertelstunde kaum parat. Nürnberg stand hinten überaus sicher und ließ den VfB in souveräner Manier vergeblich anrennen. Mit einem Abseitstor Kuranyis (28.) deutete die Sammer-Elf dann wieder gefährlichere Aktionen an, musste aber immer auf der Hut sein, wenn der Club konterte. Die langen Gesichter auf der VfB-Bank beim Halbzeitpfiff waren nicht unbegründet.

Mit Szabics für Hinkel bließ Sammer nach dem Wiederanpfiff zur Aufholjagd, die einen ersten Erfolg in der 52. Minute gebar. Meira hatte den Ball per Drehschuss nach einem Hleb-Zuspiel in die Maschen gefetzt. Doch Stuttgart tat sich gegen die fränkischen Abwehrkünstler auch danach noch schwer. Selten nur musste Ersatztorwart Klewer trotz drückender Überlegenheit der Schwaben eingreifen. Nach 71 Minuten lag das Spielgerät jedoch wieder im Club-Tor. Gerber hatte sich am linken Flügel durchgesetzt, auf den kurzen Pfosten geflankt und Szabics mit der Fußspitze Klewer überlistet. Das Spiel kippte allerdings danach wieder um, denn Stuttgart stürmte zwar, aber Nürnberg machte die Tore. Zuerst verwandelte Torjäger Mintal ein Schroth-Zuspiel (83.). Zwei Minuten später schoss Schroth dann selbst abgeklärt zu seinem zweiten Treffer in diesem Spiel nach Larsen-Vorlage ein. Dem effektiven Konterfußball der Franken hatte der ohne Soldo (Gelbsperre) unorganisiert wirkende VfB wenig entgegenzusetzen.

Es macht Spaß uns zuzuschauen, auch wenn ich selbst nicht zugeschaut habe.

— Thomas Müller