Bundesliga 2004/2005 - 25. Spieltag - Sa., 12.03.2005 - 15:30 Uhr
3:3
HZ - 2 : 2

Zehn Berliner drehten auf

Spielgestalter und doppelter Torschütze: Marcelinho

Spielgestalter und doppelter Torschütze: Marcelinho

Spielgestalter und doppelter Torschütze: Marcelinho

Eine verschlafene Anfangsphase brachte die Hertha fast schon auf die Verliererstraße. Erst in Unterzahl gaben sie richtig Gas. Leverkusen verschenkte eine komfortable Führung leichtfertig, zeigte aber am Ende große Moral. Beide Teams blieben nach der gerechten Punkteteilung heiße Kandidaten für das internationale Geschäft.

Nach der Niederlage und dem Ausscheiden gegen Liverpool in der Champions League präsentierte sich Leverkusen enorm stürmisch. Die in den letzten Spielen so hoch gelobte Defensive der Berliner verschlief die ersten Minuten komplett und war demzufolge dem Angriffswirbel der Bayer-Elf hilflos ausgeliefert. Die frühe Führung der Gastgeber markierte Ponte mit einem Flachschuss von Strafraumkante (5.). In der 12. Minute schien das Spiel bereits entschieden. Eine Hereingabe von Babic wollte Voronin aus kurzer Distanz einnetzen, als ihn van Burik regelwidrig daran hinderte. Es folgte die Rote Karte für den Berliner Defensivmann. Den fälligen Strafstoß verwandelte Butt sicher zum 2:0. Für die Westdeutschen war die klare Führung Gift. Statt in numerischer Überzahl kompakt aus der Defensive auf Konter zu lauern, agierten sie zunehmend passiv. Die Hertha besann sich dagegen auf ihre Stärken. Mit hoher Laufbereitschaft versuchten sie, das Unmögliche wahr zu machen. Marcelinho war für die immer stärker werdenden Berliner innerhalb von nur fünf Minuten für den Ausgleich verantwortlich. Gleichzeitig erteilte er dabei dem jungen Verteidiger Callsen-Bracker einen private Lehrstunde. Beim Anschlusstreffer ließ der Brasilianer den Verteidiger mit einem Hackentrick alt aussehen (24.), um beim 2:2 die Unentschlossenheit des jungen Abwehrspielers im Zweikampf mit einem platzierten Flachschuss zu nutzen (29.). Auch nach dem Ausgleich gaben die Hauptstädter den Ton an. Zwei Minuten nach dem Ausgleich hätte das 2:3 fallen müssen, doch Wichniarek scheiterte aus wenigen Metern kläglich am nur noch per Reflex reagierenden Butt. Das Remis zur Pause war für Leverkusen trotz starker Anfangsviertelstunde sehr schmeichelhaft.

Deutlich stabiler als zu Beginn der ersten Halbzeit standen die Herthaner im zweiten Durchgang auf dem Feld. Bayer agierte zwar wieder aktiver, biss sich jedoch am Abwehrriegel der Gäste immer wieder die Zähne aus. Torgefahr strahlten nur die Berliner bei ihren Kontern aus. Marx scheiterte zunächst mit einem Distanzschuss an Butt, ehe er die Führung entscheidend mit einem Sololauf vorbereitete. Nutznießer dieser Aktion war Neuendorf, der den Ball frei vor Butt sicher im Tor unterbrachte (62.). Die Gastgeber wirkten nach dem Rückstand kurzzeitig geschockt. Mit großer Moral erspielten sie sich erst in der Schlussviertelstunde wieder ein Übergewicht mit klaren Gelegenheiten. Sechs Minuten vor dem Ende war es schließlich Voronin, der nach Vorarbeit von Schneider gegen kräftemäßig stark abbauende Berliner für das letztlich verdiente 3:3 sorgte.

Kai Endres

Die Engländer haben in der Mannschaft einen David, der ein richtiger Goliath gewesen ist.

— Gerd Delling, ARD, gewohnt eloquent, über Englands Superstar David Beckham.