Bundesliga 2004/2005 - 29. Spieltag - Sa., 16.04.2005 - 15:30 Uhr
1:1
HZ - 0 : 0

Später, aber verdienter 05-Ausgleich

Behielt bei der letzten Torchance der Partie die Nerven: Michael Thurk

Behielt bei der letzten Torchance der Partie die Nerven: Michael Thurk

Behielt bei der letzten Torchance der Partie die Nerven: Michael Thurk

Vordringlich hatten beide Mannschaften das Absetzen von den Abstiegsrängen im Visier, mussten jedoch letztlich mit einem dafür wenig ausreichenden Punktgewinn Vorlieb nehmen, der aus einer spannenden, aber auch spielerisch recht durchschnittlichen Darbietung resultierte.

Die beidseitig überaus vorsichtig angegangene Startphase der Partie beinhaltete kaum unterhaltsame Elemente, so dass die Zuschauer eine knappe Viertelstunde warten mussten, ehe sich vor einem Tor so etwas wie eine Einschussgelegenheit ergab. Oliver Neuville, seit Wochen von einer penetranten Torflaute geplagt, wusste allerdings nach einem Böhme-Freistoß nicht, wie er an Wache-Ersatz Wetklo vorbeikommen sollte, denn sein Schuss wurde eine sichere Beute des 05-Keepers. Die Gladbacher Offensivmittel waren damit vorerst ausgeschöpft, denn Mainz stand hinten kompakt und stabil, gewann im Mittelfeld mehr Zweikämpfe und setzte dadurch auch in der Vorwärtsbewegung die auffälligeren Akzente. Echte Torchancen ergaben sich allerdings kaum, da auch die Schüsse aus der zweiten Reihe von Thurk und Niclas Weiland zu unpräzise waren. Erst unmittelbar vor dem Pausenpfiff gelangte auf der Gegenseite Neuville noch einmal in Schussposition, doch sein Versuch aus halblinker Position strich am FSV-Kasten vorbei. Insgesamt blieben die Mainzer vor der Pause in der ereignisarmen Partie knappe Punktsieger.

Sechs Minuten waren im zweiten Durchgang verstrichen, da holte Broich gegen Gerber einen indirekten Freistoß zentral vor dem Strafraum der 05er heraus. Den kurz angetippten Ball traf Neuville bestmöglich und Wetklo konnte nur noch zusehen, wie die Kugel rechts von ihm im Toreck einschlug. Dieser erste 2005-Treffer Neuvilles war der Startschuss für die Gäste, mit mehr Tempo und Druck auf Beutezug zu gehen. Gladbachs Torwart Keller stand fortan öfter im Mittelpunkt des Geschehens und tötete in toller Manier Schüsse von Casey und Thurk ab. Die Dominanz der Mainzer blieb während der gesamten Restspielzeit vorhanden, während Gladbachs Konter selten so aussahen, als ob sie die sichere Abwehr um Center Manuel Friedrich gefährden könne. Geduldig rannten die Rheinhessen also bis in die Nachspielzeit gegen die personell aufgeblähte Fohlen-Defensive an und fanden auch abschließend eine Lücke zum 1:1-Ausgleich, der 05-Trainer Jürgen Klopp zu einem unterhaltsamen Veitstanz an der Außenlinie inspirierte. Über Kramny und Friedrich war das Spielgerät bei Thurk gelandet, der aus acht Metern halbrechter Position die letzte Möglichkeit der Partie nutzte und dem guten Keller keine Abwehrchance ließ. Der späte Punktgewinn für die Mainzer war mehr als verdient, denn die Gäste hatten große Moral gezeigt und wurden zu Recht dafür belohnt.

In der Nacht vor dem Spiel träume ich bestimmt nicht von Claudia Schiffer oder Linda Evangelista. Da sehe ich eher Jens Nowotny oder Marko Rehmer vor mir.

— Rudi Völler