Verdienter Arbeitssieg

Sorgte für die beruhigende Führung der Schwaben: Silvio Meißner

Stuttgart kam heute im Heimspiel gegen den HSV zu einem 2:0 Arbeitssieg. Nach einer starken ersten halben Stunde verwalteten die Schwaben einen knappen 1:0 Vorsprung. Ängstliche Hamburger trauten sich erst nach einer guten Stunde mehr zu. Doch das entscheidende Zuspiel wollte nie ankommen. So war es Szabics vorbehalten, in der Nachspielzeit für die endgültige Entscheidung zu sorgen.

Die Hamburger gingen gleich mit zwei Neuzugängen in die Partie beim VfB Stuttgart. Neben Boulahrouz kam erstmals auch Moreira für die Norddeutschen zum Einsatz. Und die Gäste starteten gleich furios. Mpenza hatte aus stark abseitsverdächtiger Position bereits nach zwei Minuten die frühe Führung auf dem Fuß. Doch der Ball rutschte dem Belgier über den Fuß und ging weit am Tor vorbei. Die Stuttgarter brauchten ein wenig Anlaufzeit, um die Hamburger entscheidend unter Druck zu setzen. Aber nach gut zehn Minuten kontrollierten die Schwaben das Geschehen auf dem Rasen.

Kuranyi hatte in der 14. Minute die ersten Halbchance des VfB. Doch der Schuss des Nationalstürmers ging knapp am Tor vorbei. Drei Minuten später machte es sein Teamkollege Meißner deutlich besser. Hleb hob einen Freistoß aus zentraler Lage in der Hamburger Hälfte gefühlvoll in den Strafraum der Norddeutschen. Dort fühlte sich niemand für Meißner zuständig, der aus fünf Metern völlig freistehend das 1:0 markierte. Der Ball kam zwar genau auf Piekenhagen, war aber von diesem aus der kurzen Distanz nicht mehr am Überschreiten der Linie zu hindern. Mpenza hätten eigentlich auf Meißner aufpassen sollen, doch zum Zeitpunkt des Tores stand der Belgier an der Mittellinie.

Hamburg raubte der Gegentreffer jegliches Selbstbewusstsein. Ängstlich versammelte sich die Toppmöller-Truppe vor dem eigenen Strafraum. Die Stuttgarter konnten aus dieser Schwäche allerdings kein weiteres Kapital schlagen. Der VfB spielte bis zur 30. Minute stark, ließ die wenigen guten Möglichkeiten fahrlässig aus und verwaltete in der letzten Viertelstunde der ersten Halbzeit das Ergebnis gegen die zu diesem Zeitpunkt überforderten Hamburger.

In der zweiten Halbzeit setzte sich zunächst das ereignislose Geplänkel aus der Schlussphase der ersten Halbzeit fort. Stuttgart spielte trotz des knappen Vorsprungs im vermeintlichen Gefühl des sicheren Sieges nicht konsequent nach vorne. Hamburg war weiterhin auf der Suche nach dem Selbstvertrauen. Doch der VfB machte mit seiner lässigen Spielweise die Gäste stark. Der endgültige Weckruf für die Norddeutschen war der Pfostenschuss von Mpenza in der 66. Minute.

Es begann eine Schlussphase, in der die Hamburger den Ton angaben. Allerdings geriet das von Hildebrand gehütete VfB-Tor nie mehr ernsthaft in Gefahr. Beim HSV kam nach einigen guten Spielzügen häufig der letzten Pass nicht an. Die Gastgeber sorgten ihrerseits erst in der Nachspielzeit für die endgültige Entscheidung. Kuranyi legte den Ball in der 92. Minute für seinen Sturmkollegen Szabics auf, der das Leder nur noch ins leere Tor schieben musste. Die Hamburger hatten in den letzten Minuten die Abwehr komplett entblößt.

Die Stuttgarter führen nach diesem mühsam Arbeitssieg die Liga mit zehn Punkten an. Die Schwaben bleiben auch im vierten Saisonspiel ungeschlagen. Das Sturmduo Kuranyi/Cacau blieb hinter den Erwartungen zurück. Dafür traf der eingewechselte Szabics in der Nachspielzeit. Hamburg und Klaus Toppmöller steht erneut eine unruhige Woche bevor. Mit drei Niederlagen aus den ersten vier Spielen liegt man beim HSV weit hinter den eigenen Erwartungen zurück.

Kai Endres