Bundesliga 2004/2005 - 7. Spieltag - Sa., 02.10.2004 - 15:30 Uhr
3:0
HZ - 1 : 0

HSV unter Wert geschlagen

Ragte aus einer mittelprächtigen Bayer-Elf heraus: Jacek Krzynowek

Ragte aus einer mittelprächtigen Bayer-Elf heraus: Jacek Krzynowek

Ragte aus einer mittelprächtigen Bayer-Elf heraus: Jacek Krzynowek

Bayer-Coach Klaus Augenthaler wurde seiner Art gemäß nach dem Erfolg über die Hanseaten keineswegs euphorisch und sprach von einem Arbeitssieg. Sein Gegenüber Toppmöller haderte dagegen verständlicherweise mit der Chancenauswertung seiner Elf.

Aufgrund frecher Angriffe der Gäste sah es in den ersten Spielminuten überhaupt nicht nach einem Erfolg für die Werkself aus. Die Abwehr wirkte merkwürdig fahrig und das Zusammenspiel holperte beträchtlich. Als Takahara allerdings eine erste gute Möglichkeit ungenutzt gelassen hatte (7.), zog sich Augenthalers Truppe drei Minuten später am eigen Schopf aus dem ersten Schlamassel. Der spielstarke Krzyknowek war von Ramelow knapp 25 Meter vor dem HSV-Tor angespielt worden und zog ein mächtiges Geschoss aus dem Köcher. Unhaltbar schlug die Kugel in dem Genetze der Gäste ein (10.). Sicherheit und Ruhe wollte dennoch nicht ins Bayer-Spiel einkehren. Wuchtig hielten die Hamburger dagegen und erarbeiteten sich zwischen der 15. und 25. Minute immense Vorteile, doch weder Takahara noch Mpenza fanden ihr Ziel. Erst in der Viertelstunde vor dem Pausenpfiff kam Bayer wieder zur Waffengleichheit. Nach einem Hundertprozenter für Berbatov (43.), der aus wenigen Metern Torentfernung nur an den Pfosten kickte, ging es in die Kabinen.

Zwei neue Leute (Mahdavikia und Kucukovic) und neuer HSV-Schwung bestimmten die Zeit nach dem erneuten Anstoß. Die beste Torchance nach einem der punktuellen Konter der Heimelf hatte indes erneut Berbatov, dessen Schuss jedoch von Pieckenhagen gemeistert wurde (59.). Es folgte eine eher durchwachsene Viertelstunde ohne Höhepunkte, in der bestenfalls die Abwehrreihen brillierten. Das abrupte Ende dieser Phase läutete Juan ein, der in einen Ponte-Freistoß sprang, Schlicke das Nachsehen gab und auf 2:0 erhöhte (73.). Der Mut der Hanseaten schien nach diesem Treffer erloschen, denn Bayer diktierte den letzten Akt der Partie recht sicher. Das 3:0 - Vorarbeit Krzynowek - gelang dann doch dem vorherigen "Chancentod" Berbatov, der mit der Fußspitze die Flanke des Polen direkt einlochte (86.). Das Endergebnis spiegelte allerdings die tatsächlichen Kräfteverhältnisse auf dem Platz nur ungenügend wider, denn nur die HSV-Abschlussschwäche und ein endlich wieder gut aufgelegter Torwart Butt hatten ein besseres Resultat für die Gäste zunichte gemacht.

Als ich noch für Union gespielt habe, war ich mit einigen Leverkusenern aneinandergeraten. Nachdem wir uns hier besser kennengelernt haben, sagten sie: Du bist ja gar nicht so ein Arsch!

— Robert Andrich, Bayer Leverkusen, bei SPORT BILD über seinen Wechsel von Union Berlin zur Bayer-Elf.