Schalke hakte das Spiel zu früh ab

War an seinem 26. Geburtstag an allen Schalker Treffern beteiligt: Gerald Asamoah

In der ersten Halbzeit erlebten die Zuschauer eine tolle Schalker Mannschaft, die bereits nach einer knappen Viertelstunde mit 2:0 führte. Bochum kam anfangs gegen die quirligen Gastgeber überhaupt nicht klar, jedoch nach der Pause noch einmal überraschend stark auf.

In der Arena AufSchalke gab es in den ersten Minuten intensive Zweikämpfe und einige Halbchancen zu bewundern. Mit dem konstruktivsten Spielzug erzielten die Gastgeber in der 10. Minute die Führung. Kobiashvili passte den Ball nach einem Doppelpass mit Sand auf die linke Seite zu Krstajic. Die flache Hereingabe des Serben fand am zweiten Pfosten Asamoah, der mit einem langen Bein zum 1:0 vollendete. Und bereits in der 13. Minute legte die neue Mannschaft von Ralf Rangnick den zweiten Treffer nach. Kobiashvili kam 20 Meter vor dem Bochumer Tor an den Ball, drang in den Strafraum ein, wackelte einen zurückhaltenden Kalla aus und vollendete mit einem trockenen Schuss in die kurze Ecke. Die Bochumer Defensive wurde somit innerhalb nur drei Minuten völlig ausgehebelt. Nach gut 20 Minuten kam der VfL aber etwas besser klar, konnte sich im Spiel nach vorne indes nicht entscheidend durchsetzen. Lediglich mit hohen Bällen drangen die Gäste hin und wieder in den Schalker Strafraum ein. Die beste Gelegenheit hatte Lokvenc, der mit einem Kopfball nur um Zentimeter das Tor verfehlte (35.). Im Anschluss an einen eigenen Eckball wurde der VfL kurz vor der Pause geradezu klassisch ausgekontert. Asamoah schnappte sich den Ball in der eigenen Hälfte und gab ihn bis zum Sechzehner der Bochumer nicht mehr ab. Im richtigen Moment setzte er dann Lincoln ein, der mit einem gekonnten Schlenzer in den linken Winkel für den 3:0-Pausenstand sorgte (43.).

In der zweiten Halbzeit kamen die Bochumer gegen nun etwas lässige Schalker nach fünf Minuten zum Anschlusstreffer. Zdebel fand mit einem Pass Misimovic im rechten Teil des Schalker Strafraums. Völlig verlassen von Freund und Feind legte sich der junge Mittelfeldmann den Ball zurecht und erzielte mit einem Schuss in die lange Ecke das 1:3 (50.). Schalke erkannte schnell, dass es trotz der klaren Führung ohne Kampf nicht gehen würde. Doch auch der nächste Treffer gehörte den Gästen. Misimovic bereitete ihn gegen eine unsortierte S04-Abwehr für Kalla mit einer scharfen Hereingabe von der linken Seite vor (65.). Mit dem zweiten Anschlusstreffer des VfL wurde eine dramatische Schlussphase eingeläutet, denn nur drei Minuten später drehte Rost einen Schuss von Lokvenc in letzter Sekunde noch um den Pfosten. In der 74. Minute verhinderte der Schalke-Keeper gegen einen Kopfball von Bechmann erneut den Ausgleich. Die Bochumer waren nun deutlich am Drücker, denn Schalke schien die Partie zu früh abgehakt zu haben. Als Lincoln in der 79. Minute seine Auswechslung unnötig lange hinauszögerte, erhielt er vom Schiedsrichter dafür Gelb-Rot. Damit mussten die matten Hausherren die letzten Minuten in Unterzahl überstehen, was ihnen nur deshalb gelang, weil aufgrund der Europacupspiele auch ihrem Gegner gegen Ende der Partie die Kräfte schwanden.

Kai Endres