Bundesliga 2005/2006 - 12. Spieltag - Sa., 05.11.2005 - 15:30 Uhr
2:2
HZ - 0 : 1

Hannover nutzte die letzte Chance

War lange Zeit die Endstation für die 96-Angriffe: Dimo Wache

War lange Zeit die Endstation für die 96-Angriffe: Dimo Wache

War lange Zeit die Endstation für die 96-Angriffe: Dimo Wache

In den Schlussminuten machte Hannover, lange Zeit nur Verunsicherung bietend, aus dem verdienten 0:2-Rückstand noch ein Remis. Ob dieser Punktgewinn 96-Übungsleiter Ewald Lienen nun rettete oder nicht, war aus den etwas kryptischen Aussagen seiner Vorgesetzten nicht wirklich herauszuhören.

Die örtliche Presse hatte vor der Partie reichlich Giftpfeile in Richtung Lienen abgeschossen, was die Selbstsicherheit der Niedersachsen nicht sonderlich förderte. Zwar griff das Team anfangs recht beherzt an, doch die Mittel, das Mainzer Abwehrgefüge wirklich ernsthaft zu gefährden, schienen doch sehr begrenzt. Eine ganze Reihe an Halbchancen summierte sich für 96 im Verlauf der ersten halben Stunde. Vor dem Tor aber wirkten die Hausherren doch sehr unschlüssig. Stajner (3.), Dabrowski (8.) und Brdaric (22., 27.) beschäftigten FSV-Keeper Wache dabei einige Male, doch hochkarätige Chancen sehen anders aus. Mainz hatte die Lienen-Elf dann lange genug gewähren lassen und leistete nun auch seinen Offensiv-Beitrag zum Spiel. Die erste Möglichkeit wurde auch prompt genutzt. Da Silva zog eine Ecke in die Zentrale und der lange Manuel Friedrich rammte die Kugel per Kopfstoß unter die Torlatte (31.). Zwei Minuten später rettete Enke in höchster Not gegen Ruman, so dass die nun tonangebenden Gäste mit nur einem Treffer Vorsprung in die Pause gehen mussten.

Hannover fand schneller wieder ins Spiel, schoss und köpfte gegen die davon eine Zeit lang überrascht und verunsichert wirkende Deckung der Mainzer wirkungsvoller als zuvor, doch Schlussmann Wache parierte mehrfach prächtig. Die 05er überstanden diese Phase auch mit etwas Glück, konterten dann aber wieder gnadenlos. Einen weiten Schlag leitete Thurk per Kopf auf den knapp im Abseits befindlichen Auer weiter, der den Ball allein in Richtung Tor trieb, kräftig aus knapp 20 Metern abzog und Enke bezwang (65.). Das 3:0 verpasste drei Minuten später da Silva, dessen Geschoss nur die Querlatte traf. Dann richtete sich das Gästeteam wieder hinten ein und zerstörte die ideenlosen Angriffe der Hausherren, ohne sich zu überanstrengen. In der 85. Minute unterlief Rechtsverteidiger Demirtas allerdings ein blödes Handspiel, als er in eine Flanke von Stajner sprang. Brdaric rammte die Kugel vom Punkt zum 1:2 ins Netz und blies damit zu den letzten, verzweifelten 96-Angriffswellen. 05-Trainer Klopp verzögerte die Partie, indem er noch in der Nachspielzeit zweimal auswechselte, so dass entsprechend verlängert wurde. Mit dem letzten Sturmlauf wurde Hannover dann tatsächlich fündig. Der Ball tanzte zwischen Freund und Feind durch den Torraum und landete zuletzt bei Tarnat, der aus kurzer Distanz zum 2:2 traf. Mehr als einen Punkt hatte aber auch keine der beiden Mannschaften wirklich verdient. Zuviel Leerlauf herrschte über weite Strecken der Partie vor.

Ulrich Merk

Ein guter Eckball ist wie eine Traumfrau: Starke Kurve und unheimlich scharf.

— ,,Wild Winnie" Schäfer.